Frauenpaare
Frauenpaare Das Begleitprogramm zur Vorlesungsreihe

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11. Januar bis 22. Januar 2000

Universitätsbibliothek Freiburg
(im Ausstellungsraum der UB im 2. OG)

(eine Veranstaltung des Büros der Frauenbeauftragten der Universität Freiburg)

Öffnungszeiten:
Mo - Fr 11.00 bis 19.00 Uhr
Sa 10.00 bis 12.00 Uhr

Vernissage

10. Januar 2000, 19 Uhr im Konferenzraum, ab 20.30 Uhr im Ausstellungsraum der UB

Wußten Sie, daß das erste in der Kulturgeschichte dargestellte Paar ein Frauenpaar war?

Schon in der Altsteinzeit, vor etwa 12.500 Jahren, wurden Tänzerinnen paarweise auf Steinplatten graviert. In der Jungsteinzeit Südosteuropas und Vorderasiens erscheinen neben tausenden von einzelnen Frauenfigürchen aus Ton und Stein auch Frauen-Doppelgestalten. In den urgeschichtlichen Kulturen galt das Frauen- oder Göttinnenpaar als Sinnbild für eine frühe Weltsicht.
Frau-Mann-Paare wurden anfänglich äußerst selten dargestellt, in den meisten Kulturen fehlen sie ganz. Aufgrund dieser Tatsache ist zu bezweifeln, daß die heterosexuelle Paarbindung die Kernzelle für menschliche Gemeinschaften bildete. Vielmehr war die weib-weibliche Bindung ein Grundelement früherer Gesellschaften.

Die Ausstellung zeigt Bilder von Frauenpaaren aus 25.000 Jahren in archäologischen und kunstgeschichtlichen Dokumenten. Der Schwerpunkt liegt auf der Ur- und Frühgeschichte. Entlang von Bild- und Texttafeln wird das Thema ZweiFrauenZusammen dokumentiert: Tänzerinnenpaare, weibliche Zwillingsidole, Göttinnendualitäten, Priesterinnen, Amazonen, Doppelköniginnen, Gefährtinnen und Liebende. Nicht nur vor dem Hintergrund von Frauenliebesbeziehungen, wie sie heute als lesbische bekannt sind, sondern als Grundform von Bindung zwischen Frauen sind die Frau-Frau-Paare zu werten. Auch Künstlerinnen der Gegenwart haben das Motiv aufgenommen, z.T. in frappierender Ähnlichkeit zu urgeschichtlichen Gestaltungen. In der feministischen Ikonographie stehen Bilder von Frauenpaaren für utopische Entwürfe der Frauenbefreiung.

Ziel der Ausstellung ist es, durch die Präsentation einer Vielfalt von Frauenpaaren Sehgewohnheiten aufzubrechen. Die Ausstellung soll zeigen, welche kulturschaffende Bedeutung Bindungen zwischen Frauen in der Menschheitsgeschichte hatten.

Literaturhinweis:
Meixner, Gabriele:
Frauenpaare in kulturgeschichtlichen Zeugnissen.
1. Aufl.
München : Frauenoffensive, 1995.
127 S. : Ill., Kt.
ISBN: 3-88104-259-8


[ Ausstellungen | UB Freiburg ]

Gabrielle d'Estrees und eine ihrer Schwestern

Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern
Schule von Fontainebleau, um 1595 (?)
[aus: Der Louvre : die europäische Malerei.
Von Michel Laclotte und Jean-Pierre Cuzin.
[Musée National du Louvre]
3., überarb. und erg. Aufl.
München : Beck u.a., 1993.
ISBN 3-406-37642-8]


  


Die zwei Fridas

Die zwei Fridas
Frida Kahlo, 1939
[aus: Frida Kahlo : 1907 - 1954 ; Leid und Leidenschaft.
Orig.-Ausg. hrsg. von Andrea Kettenmann.
Köln: Taschen, 1992.
ISBN: 3-8228-0431-2]


© Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.
Text: Gabriele Meixner

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