[ Home | A - Z | Sitemap ]
Schnell-Zugriff:

Vitrinenausstellung
2. und 4. Obergeschoss



"Der spaltigen Religion halben"

Freiburg - eine vorderösterreichische Universität und der Augsburger Religionsfrieden von 1555

AusstellungslogoVor 450 Jahren, am 25. September 1555, wurde auf dem Augsburger Reichstag die erste konfliktreiche Phase der Reformation beendet. Dies war möglich geworden, weil das habsburgisch-katholische Königtum und die anwesenden – teilweise ja längst lutherischen - Reichsstände sich entschlossen hatten, die brennende theologische Frage nach dem rechten Glauben vorerst ganz auszublenden und stattdessen einen politischen Modus der Koexistenz im Rahmen der Reichsverfassung zu finden: Jeder Landesherr durfte nach der Formel „cuius regio, eius religio“ selbst die Konfession seiner Untertanen bestimmen.

Karte von Freiburg, 1549

Hintergrundbild der Vitrine im 2. Obergeschoss:

Manuel, Hans Rudolf
Friburg im Brisgew : {1549} / R M D. - [Basel], [1556]. - Holzschnitt 35,5 x 19 cm.
(=S. 612/613 aus: Münster, Sebastian: La cosmographie universelle)

Standnummer UB Freiburg: F 6992,f = Rara

Ein rechtlich geordnetes Nebeneinander von Katholiken und Lutheranern schien nun erstmals möglich. Die Schwäche dieser Übereinkunft liegt allerdings in ihrer Doppeldeutigkeit: Für die Katholiken war der Religionsfriede eine vorübergehende Ausnahmeregelung, ja ein Notbehelf; die Protestanten hingegen sahen darin sofort ein unumstößliches „Reichsgrundgesetz“.

Diese kleine Ausstellung möchte aufzeigen, wie die Ereignisse von 1555 sich auch in einer Region bemerkbar machten, von der man aufgrund der relativ ungebrochenen katholischen Tradition nicht eben annehmen würde, dass sie von den Stürmen der Reformation besonders betroffen war. Dabei dokumentieren die Exponate im Sonderlesesaal eher die „offizielle“, also weiterhin entschieden antireformatorische Haltung der habsburgischen Universität. An der Lesesaalkontrolle im 2. OG hingegen wird man sehen, dass eben diese Haltung auch in und um Freiburg nicht selten in Frage gestellt oder sogar offen abgelehnt wurde.

Kupferstich - Die Glaubensküchen

Hintergrundbild der Vitrine im Sonderlesesaal:

Die „Glaubensküchen“
Kupferstich, Deutschland Ende 16. Jahrhundert
Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek, 38.25.Aug 2° fol. 261

Ausführlichere Erläuterungen zu den einzelnen Exponaten sind in Form eines Katalogs zusammengestellt und können jeweils bei den Vitrinen eingesehen werden. Der Katalog wird in Kürze auch als elektronische Publikation zur Verfügung stehen.

(Dr. Martin Mayer)

 


 

[ Homepage | Ausstellungen ]

 
© Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.
Letzte Änderung: 19.01.2006