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Vitrinenausstellung
2. und 4. Obergeschoss



"Klosterpräsenz nach der Zeit"

Säkularisierte Buchbestände aus dem Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald in der Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.

Logo der Ausstellung Die Säkularisation der Klöster, die das alte Vorderösterreich in mehreren Schüben seit 1773 erfasste, bedeutete in aller Regel das Ende monastischen Lebens in seiner tradierten Form und in seinem bisher jeweils eigenen Ort, somit die Auflösung eines Konvents im doppelten Sinne: als Gemeinschaft und als Ort. Diese Doppelsicht auf die Konvente bleibt auch in einer Engführung auf ihr Überliefertes möglich.

Sicher haben die aus den Klöstern überkommenen Objekte und Bücher zuerst eine Geschichte sui generis. Sie stehen darüber hinaus aber auch für die Welt, aus der sie kommen, als ihr „Verbliebenes“ im Heute. Sie als Zeugen einer untergegangenen geistig-geistlichen Welt wahrzunehmen, erlaubt somit, klösterliches Leben der Vergangenheit ­- wenn auch fragmentiert ­ zu vergegenwärtigen.

Für die Aufnahme von Büchern aus dem Säkularisationsgut fiel in Freiburg der Universität eine besondere Rolle zu. Seit 1773 hatten Universität und Bibliothek bereits Erfahrungen mit Buchzugängen aus aufgehobenen Klöstern und Ordenseinrichtungen sammeln können und dabei nach und nach Verschiebungen und Umwertungen eigener bisheriger Sammlungsschwerpunkte und Erwerbungsverfahren feststellen müssen.

Kartensammlung St.Peter
St. Peter Karten-Sammlung
J 8567-2-B-1

Die letzte Welle von Säkularisationen in der Region ­ die badische Säkularisation von 1806 in Folge der Säkularisation von 1803 ­ knüpfte nochmals eine besondere Verbindung zwischen den Benediktinerklöstern des Schwarzwalds und der Freiburger Universität.

Schon vor der Säkularisation, insbesondere im ausgehenden 18. Jahrhundert, waren etliche personen- wie wissenschaftsbezogene Beziehungen zwischen den Klöstern St. Peter und St. Blasien und der Universität Freiburg etabliert: Ihre Äbte waren als Gelehrte mit ihren Schriften bereits vor 1800 in den Büchersammlungen der Universität vertreten. Abt Philipp Jakob Steyrer von St. Peter war darüber hinaus in der theologischen Lehre präsent und wurde 1769 zum ersten Direktor der Theologischen Fakultät ernannt.

Bibliotheks-Katalog St. Peter

Die Säkularisation fügte diesen Beziehungssträngen nur einen weiteren hinzu durch die Verbringung von Teilen der Klosterbibliotheken in die Freiburger Universitätsbibliothek. Diese Vielschichtigkeit der Beziehungen erlaubt es heute, somit in diesem Bestand nicht nur Einzelzeugnisse klösterlichen Lebens aus den Schwarzwaldabteien zu finden, sondern auch einen umfassenderen Blick auf diese Klöster im ausgehenden 18. Jahrhundert zu werfen und Teile ihrer Welt nachzuzeichnen.

Die Studio-Ausstellung gibt Gelegenheit, solchen Spuren in der Universitätsbibliothek Freiburg am Beispiel des Klosters St. Peter a. d. Schwarzwald nachzugehen.

St. Peter Bibliotheks-Katalog
HS. 562

Begleittext zur Ausstellung.

Angela Karasch

 


 

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Letzte Änderung: 26.09.2006