89. Deutscher Bibliothekartag 1999 in Freiburg im Breisgau

Kurzreferate

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Mittwoch, 26.5.
9.00 - 11.45 Uhr

KG I, HS 1010


Themenkreis IV: One-Person Librarians
(unter Mitwirkung der VdDB-Kommission für OPL)

Effiziente Arbeitsorganisation oder Was hat Eisenhower mit OPLs zu tun?
Eva Havenith, Köln

"Brauchst du einen Arbeitsmann, schaff' dir einen Lehrling an?": Praktikanten in OPLs
Dr. Angela Graf, Hamburg

"Vom Kellerarchiv zum Informations-Service-Center im schönsten Raum der Altbauvilla": Die Bibliothek des Auswertungs- und Informationsdienstes in Bonn
Dorothee Eberbach-Houtrouw, Bonn

Moderation: Regina Peeters, Straelen

Effiziente Arbeitsorganisation - oder "Was hat Eisenhower mit OPLs zu tun?"

Eva Havenith, Köln

Effizient zu arbeiten heißt nicht, in immer kürzerer Zeit noch mehr zu arbeiten, sondern die Wirksamkeit dessen, was Sie tun, genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dabei ist es hilfreich, die richtigen Fragen zu stellen und wichtig, Entscheidungen zu fällen:

  • Was nehmen Sie überhaupt oder zuerst in Angriff?
  • Wann beginnen und beenden Sie die Aufgabe?
  • Wie werden Sie vorgehen?
Diese Entscheidungen wiederum sind auf ihre Effizienz hin nur zu überprüfen, wenn Sie sich die Frage nach dem "Wozu" und "Wohin" stellen:

  • Was ist die Vision, der Sinn, das Ziel dessen, was Sie im Dienste der Sache "Ihrer Bibliothek" angehen?
  • Woran merken Sie, daß Sie auf dem Weg sind bzw. Ihr Ziel erreicht haben?
Wenn Sie diese Fragen für sich geklärt haben, werden Sie Prioritäten setzen können. Sie lernen zu unterscheiden, was wichtig und was dringend ist.
Sie gewinnen auf diese Weise Klarheit für Ihr eigenes Tun und werden leichter andere gewinnen, mit Ihnen an einem Strang zu ziehen!

Der Workshop bietet Ihnen Anregung, sich mit den genannten Fragen auseinanderzusetzen. Grundlagen werden in kurzen inhaltlichen Inputs vermittelt. Orientiert an Fragen Ihrer beruflichen Praxis wird Raum sein zu diskutieren und exemplarisch Arbeits- und Kreativitätstechniken aus Zeit- und Selbstmangement kennenzulernen. Außerdem wird die Frage, was Eisenhower mit OPL´s zu tun hat, beantwortet werden...?!


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"Brauchst du einen Arbeitsmann, schaff' dir einen Lehrling an"? - Praktikanten in OPLs

Dr. Angela Graf, Hamburg

Als 1997 der Fachbereich Sprachwissenschaft der Hamburger Universität die globalisierte Haushaltsführung begann, war den Beschäftigten der Einzelbibliotheken klar: Das kann nur zu Lasten der Buchetats gehen; alle Professoren würden sich nur allzugern aus dem Bibliotheks-"Topf" bedienen wollen. Zu unserer größten Überraschung jedoch wurden die BibliothekarInnen aufgefordert, sich an den Planungen zu beteiligen. Erwartet wurden Kennzahlen, nach denen in Zukunft die Bibliotheksmittel verteilt werden. Die Ergebnisse sollten möglichst schon für die Etatberatungen 1998 vorliegen.

Aus dieser nur anfänglich so genannten "Notlage" heraus engagierten wir zwei Halbjahres-Praktikanten aus dem Fachbereich Bibliothek und Information der FH Hamburg. Sie lernten bei mir "ihr Bibliothekshandwerk" und evaluierten gleichzeitig alle 13 Einzelbibliotheken des Fachbereichs. Aus den Ergebnissen entstand die Broschüre "Die Bibliotheken des FB Sprachwissenschaften am Anfang der Haushaltsglobalisierung. Strukturanalyse und Versuch einer Evaluation" (erhältlich über den FB Sprachwissenschaften, Rothenbaumchaussee 67/69, 20148 Hamburg), die Praktikanten werden auch noch Daten für 1998 erheben und dann ihre Diplomarbeit über das Projekt schreiben.

Inzwischen hat sich diese Art der Praktikanten"ausbildung" so bewährt, daß im Wintersemester 1998/99 ein weiteres Paar mit der Erarbeitung eines Thesaurus’ für die "No Person Library" (NPL) "Hamburger Bibliothek für Universitätsgeschichte" begann. Sie waren ebenfalls bei mir "zu Hause" und bearbeiten von dort aus ihr Projekt, das jetzt durch die "dritte Generation" fortgesetzt wird.

Das Geheimnis der erfolgreichen Ausbildung in einer OPL? Nehmen Sie zwei Praktikanten! So hält sich der Aufwand in akzeptablen Grenzen, die StudentInnen lernen weitgehend selbsttätig und erwerben die erwünschten Schlüsselqualifikationen in einem Synergieeffekt – quasi nebenbei. Zudem können sie recht schnell auch Entlastung bringen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil für die Solobibliothekarin.

Das Fragezeichen in der salopp formulierten Überschrift ist bewußt gesetzt, denn von dieser Art des Praktikums können – so ist meine Erfahrung – alle Beteiligten profitieren. Das soll auch den "einsamen" KollegInnen Mut machen, sich an der Ausbildung des Nachwuchses zu beteiligen.


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Vom Kellerarchiv zum Informations-Service-Center im schönsten Raum der Altbauvilla

Dorothee Eberbach-Houtrouw, Bonn

Nach einer kurzen Vorstellung des "aid - Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten" folgt eine Darstellung der Entwicklung der Bibliothek zu einem Informationszentrum für den aid in den letzten Jahren. Dieses Informationszentrum wird als klassische OPL geführt.

Es werden die positiven Entwicklungen aufgezeigt, aber auch die Probleme beschrieben, die man als One-Person Librarian lösen mußte und noch immer muß. Diese Probleme liegen zum einen begründet in der Geschichte der Bibliothek und zum anderen in den Vorbehalten, die einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des aid gegenüber der Einrichtung einer Bibliothek hatten.

Der Vortrag endet mit der Darstellung, wie dann letztendlich doch der schönste Raum der Altbauvilla, die seit kurzem das neues Domizil des aid ist, zum Informations-Service-Center wurde und welche Folgen dies für die Arbeit als OPL hat.


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http://www.ub.uni-freiburg.de/bibtag99/abstract/04.html
Letzte Änderung: 29.04.1999

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