Albert Raffelt

Gedanken zum Fachreferat

[Stand: 1991]


1. Zwischen Fach und Referat

In Organisationsplänen von Bibliotheken sucht man meist vergeblich, welche Stellung dem Fachreferenten eigentlich zukommt. In Leistungsberichten taucht er selten auf. Selbst die neugegründeten Universitätsbibliotheken - die ja z.B. besonders intensive Aufgaben im Bestandsaufbau zu bewältigen hatten - haben ihm kaum die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet; eine Ausnahme stellen die diskussionsfreudigen Kollegen in Konstanz dar[ 1 ]. Sieht man die Informationen des Freiburger Bibliothekssystems auf ihre Weise als repräsentativ für das berufliche Leben an, so ist das gleiche Bild zu beobachten. Im Register der (vor-)letzten zwanzig Hefte (Heft 31-50) taucht "Fachreferat" nur einmal auf, "Fachreferate" zwar gleich doppelt so häufig, - aber zum einen heißt das auch nur "zweimal", zum andern geht es an diesen Stellen nur um die Verteilung der Referate in Freiburg. Das Bild ändert sich auch nicht sehr, wenn man das Register des Dokumentationsdienst Bibliothekswesen statt desjenigen der Informationen heranzieht. Die nicht ganz vergleichbare Konstanzer Situation rettet dort die Statistik. So ist es vielleicht nicht ganz überflüssig, über die Tätigkeiten des Fachreferenten am Freiburger Beispiel zu berichten und nachzudenken. Die Darstellung mischt dabei Tätigkeitsspektrum und Ereignisse, in der Hoffnung, das rätselhafte Wesen auf diese Weise ein wenig anschaulicher machen zu können. Die Beispiele stammen - ergänzt durch weitere Hinweise - aus dem eigenen Arbeitsfeld. Sie sind daher bestenfallls als exemplarisch oder stellvertretend auch für andere Fachgebiete, nicht als systematisch den Gesamtkomplex umschreibend anzusehen.

Gehen wir dazu von dem aus, was den Fachreferenten seiner Ausbildung nach von den anderen Sparten des gleichen Berufs eines Bibliothekars an wissenschaftlichen Bibliotheken unterscheidet[ 2 ].

2. Erwerbung

Setzt man das "Hegelsche" Prinzip der Sinnhaftigkeit des Bestehenden und infolgedessen den Sinn eines fachwissenschaftlichen Studiums für die bibliothekarische Tätigkeit des Fachreferenten voraus, so bleibt die Frage, für welche Tätigkeiten fachwissenschaftliche Kenntnisse vonnöten sind[ 3 ]. Es fällt einem zunächst wohl die Erwerbung ein. Doch ist die Sache komplizierter, als es den Anschein haben mag.

Zum einen gibt es Hilfsmittel, die die Beurteilung von Literatur nach bloß formalen Kriterien ermöglichen. Dabei ist nicht einmal an Rezensionsorgane, auch nicht an bibliothekarisch zugeschnittene (Choice wäre zu nennen), zu erinnern. Vielmehr muß auch der Fachreferent bei dem Übermaß an Literatur, das er zu sichten hat, bloß formale Kriterien entwikeln, die eine sinnvolle Entscheidung ermöglichen. Er lernt seine relevanten Verlage kennen, traut entsprechend ihren guten Lektoraten und den Prospekten mit einem Quentchen Skepsis; er entwickelt "Themengefühl", weiß oder glaubt zu wissen, was gebraucht und bestellt wird, und nützt die quantifizierenden und objektivierenden Möglichkeiten zur Selbstprüfung (die Durchsicht relevanter durch die Fernleihe eingegangener Titel; die Arbeit mit Ausleihprofilen etc.).

Zum andern verringert sich die Relevanz vorauszusetzender Fachkenntnisse anscheinend noch, wenn man eine Tätigkeit unter guten finanziellen Rahmenbedingungen voraussetzt. Je mehr gekauft werden kann, desto überflüssiger der Fachreferent, könnte man als Leitsatz formulieren.

Die Argumentation läßt sich vom Wissenschaftsbetrieb her noch verstärken. In einer normativen "klassischen" Kultur[ 4 ] kann man die Auswahltätigkeit des Fachreferenten von seinen wissenschaftlichen Kenntnissen her konstruieren. Beispiele reichen von Gabriel Naudés Avis à dresser une bibliothèque bis zu Eppelsheimer[ 5 ]. In einer postmodernen pluralistischen Kultur, wo mindestens angeblich das Feyerabendsche anything goes gilt, geht das nicht oder jedenfalls nicht mehr so einlinig.

2.1 Das Fachprofil

Dennoch bleibt bestehen, daß der kompetente Aufbau des Buchbestandes für ein Wissenschaftsfach an fachlichen Kenntnissen festzumachen ist. Im Rahmen der hier vorausgesetzten Fächer, der Philosophie und der Theologie, ist die Situation dabei unterschiedlich:

Die Philosophie ist ein einigermaßen streng umrissenes Fach; sieht man von dem ominösen Omraan Mikhaël Aïvanhov und ähnlichem ab[ 6 ], was manchmal die Nationalbibliographien unter dieser Sparte füllt, streicht man noch das weg, was als lebenskundliche Reflexion ohne wissenschaftliche Methodik gelegentlich vorgelegt wird, so hat man im Grunde schon einen reinen Kern fachlicher Literatur, der abzuwägen bleibt.

Die Theologie ist dagegen ein Fach mit wesentlich größeren "Rändern": Es beginnt bei populärem Schrifttum - auch sehr zweifelhaftem -, geht weiter mit praktischem Schrifttum verschiedenster Absicht (vom Meßdienerkalender bis zu offiziellen liturgischen Büchern), mischt sich mit "angewandtem" Gut aus anderen Wissenschaften und umfaßt im streng wissenschaftlichen Bereich schließlich ein großes Spektrum, das mit der klassischen Dreiteilung der Theologie - historisch/biblisch, systematisch, praktisch - nur grob angedeutet ist.

Die Übersicht zeigt, daß Profile für die fachliche Erwerbung unerläßlich sind. Auch wenn sie nicht ausformuliert sind, strukturieren "Handlungsprofile" allemal die Erwerbungsentscheidungen.

2.2 Inhaltliche Abgrenzungen und Schwerpunkte

Solche Profile haben in der Fachstrukturihren Ausgangspunkt. Von hier aus läßt sich eine erste inhaltlichen Abgrenzung vornehmen. Um bei der Theologie fortzufahren, so ist von vornherein klar, daß der Meßdienerkalender auf der Negativseite, das offizielle liturgische Buch (jedenfalls von den Freiburger Bedingungen her) auf der Positivseite steht. Kurz: Das Erwerbungsprofil hat den Umfang der nicht mehr zu sammelnden Literatur zu bestimmen; Ausgrenzungen ergeben sich durch mangelnden wissenschaftlichen Wert, bloß "praktische" Ausrichtung (soweit nicht die praktische Theologie solches z.B. als Anschauungsmaterial erfordert, dazu später), mangelnde fachliche Relevanz (z.B. Sektenschrifttum), mangelnden Bezug zu Sammelgut und Lehrumfang der Freiburger Universität, zu periphere Thematik u.ä.m. Positiv ließe sich manches in Umkehr des Gesagten formulieren. Im Wesentlichen käme es aber darauf an, die fachlichen Bereiche möglichst präzis zu benennen, die für die Freiburger Sammlung, für Forschung und Lehre (in Absprache mit den Fächern) und für die Gesamtrepräsentation des Faches wichtig sind. Wir wollen dies nun anhand der Philosophie ein Stück weiter treiben.

Da ein Teil der Grenzen für die Philosophie schon oben abgesteckt ist, gleich einige Bemerkungen zum inhaltlichen Profil der Freiburger Sammlung. Es ist wohl selbstverständlich, daß die Universitätsbibliothek Leistungen der Universität von Weltgeltung in ihrem literarischen Niederschlag entsprechend gründlich zu repräsentieren hat. In der Philosophie ist dieser Fall zweifellos gegeben. Wenn die bedeutenden Neukantianer noch andere Standorte - auch in Baden - vorzogen und in Freiburg bestenfalls Station machten, so sind die Phänomenologie Husserls und Heideggers Existenzialphilosophie bzw. sein - mit diesem Etikett nicht ganz zu fassendes - philosophisches Werk überhaupt an Freiburg gebunden. Daß die Universitätsbibliothek entsprechend umfangreich die Phänomenologie in ihren Verzweigungen sammelt, liegt daher nahe. Da die Phänomenologie eine lebendige philosophische Richtung geblieben ist und intensive Kontakte etwa zur französischen Phänomenologie (Paul Ricoeur, besonders aber Emmanuel Levinas) in Freiburg auch gegenwärtig bestehen, ist hier inzwischen eine beträchtliche Literatursammlung zustandegekommen. Die Universität selbst pflegt diese Tradition auf vielfältige Weise. Die Freiburger Arbeitsstelle des Husserl-Archivs wäre zu nennen, die Feier der Gedenktage der großen Freiburger Philosophen hat sich auch literarisch niedergeschlagen, jedenfalls für Edmund Husserl[ 7 ] und Martin Heidegger[ 8 ]. Die Sammeltätigkeit der Universitätsbibliothek hat dem zu entsprechen. Die Dokumentation des etwa 800 Titel umfassenden Katalogs der Sekundärliteratur zum Werk Martin Heideggers in den Informationen ist ein Nebenprodukt solcher Tätigkeit[ 9 ]. - Als ein etwas untypisches kleines Beispiel einer solchen der eigenen Institution verpflichteten Sammlung mag das Werk des deutschjüdischen Philosophen Felix Grayeff gelten, der in Freiburg vor der Nazizeit studiert hatte, dessen Lebensweg über Australien und Neuseeland nach England führte und dessen Nachlaß durch Vermittlung des Philosophischen Seminars in die Universitätsbibliothek gekommen ist. Die Schriften von Felix Grayeff sind selbstverständlich komplettiert worden[ 10 ]. - Ein anderes Beispiel für die Pflege Freiburger Tradition ist die Erwerbung nachgelassener Materialien zu dem Philosophen Jakob Sengler im Jahre 1982 auf Vermittlung des Freiburger I. H. Fichte-Forschers Hermann Ehret[ 11 ].

Die inhaltliche Abgrenzung des im jeweiligen Fach zu Erwerbenden ist im Vorangehenden einmal hinsichtlich der "Wissenschaftlichkeit", zweitens hinsichtlich lokaler oder regionaler Besonderheiten angesprochen; letzteres berührt sich bei den konkreten Beispielen allerdings mit Fragen der Forschungsschwerpunkte der Universität. Man könnte hier fortsetzen. Die Renaissancephilosophie - von den Professoren Martin Honecker bis Werner Beierwaltes besonders gepflegt - wird als Sammelgebiet natürlich auch bei geänderten Forschungsinteressen zu pflegen sein, um dem Bestand die nötige Kontinuität zu geben. Entsprechend werden neue Schwerpunkte der Universität im Blick zu halten sein. So ist es mehr als ein nützlicher Zufall, daß die Universitätsbibliothek beim gegenwärtigen Interesse an mittelalterlicher Logik einen guten Reprintbestand der neuzeitlichen Rezeption der mittelalterlichen Logik - zum Teil aus Institutsrückläufen - anbieten kann, der selbstverständlich entsprechend weitergeführt wird.

Ein ausgefeiltes Erwerbungsprofil (ein "implizites" auf seine Weise auch!) wird noch andere Fragen dieser Art zu klären haben: Die großen Traditionen können derzeit mit hoher Vollständigkeit der wichtigen Primär- und Sekundärliteratur gepflegt werden. Dazu gehören auch Traditionen, die in früheren Zeiten nach Ausweis der Bestände (aber auch der philosophischen Veröffentlichungen aus Freiburg) nicht besonders intensiv zur Kenntnis genommen wurden, z.B. die analytische Philosophie angelsächsischer Prägung. Hier hat es einen Wandel des Interesses in der kontinentalen Philosophie gegeben, der früher geschaffene Lüken bedauern läßt. Durch Nachkäufe sind diese zwar vielfach geschlossen. Für die Zukunft ist daraus aber sicher zu lernen, daß eine zu einseitige Fixierung auf die aktuelle Forschung auch nicht angebracht ist[ 12 ]. Genauer ist zu überlegen, wieweit die außereuropäischen Traditionen darzustellen sind; hier ist das Fachreferat Philosophie allerdings nicht mehr allein zuständig. Das Problem, inwieweit der östlich Schulmarxismus zu dokumentieren ist, hat sich praktisch erledigt. Ob die Auswahl in der Vergangenheit richtig war, werden die historischen arbeitenden Wissenschaftler bald feststellen...[ 13 ].

So ließe sich Sparte für Sparte, Tradition für Tradition, Fachgebiet für Fachgebiet durchgehen. Die Beurteilung entsteht aus einem Raster, dessen Koordinaten aus Fragen der Qualität und Relevanz gebildet sind, die sich dann dem Gegenstand nach entsprechend differenzieren. Der fachlich kompetentere Kollege hat hier sicher Vorzüge[ 14 ]. Die eigene Arbeit zeigt, daß Wissenslücken die Arbeit erschweren und vermutlich auch das Ergebnis geringwertiger machen, wenngleich die praktische Übung und Erfahrung manches ausgleichen mag und die Formalität bibliothekarischer Arbeit uns die Kunst der Auswahl auch nicht überbewerten lassen sollte. Wenn sogar schon Lichtenberg feststellen konnte, daß die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben, erstaunliche Fortschritte gemacht hätte, sollte bibliothekarische Professionalität natürlich auch hierin einiges leisten: aber eben nicht alles!

2.3 Institutionelle Bedingungen

Zu den Rahmenbedingungen der Erwerbung gehören wesentlich institutionelle Konstellationen. An zweigleisigen universitären Bibliothekssystemen ist das Vorhandensein einer eigenen zusätzlichen Fachbibliothek eine der wesentlichsten und auffälligsten. Die Praxis der Kooperation ist unten noch zu besprechen. Für die inhaltliche Seite der Erwerbung ist die Fachbereichsbibliothek Entlastung wie Kontrolle. Entlastung, insofern angenommen werden kann, daß forschungsrelevante Literatur auch durch die Informationskanäle der Wissenschaft bekannt wird und dadurch dort u.U. auch schneller vorhanden sein kann; Kontrolle, da die Durchsicht der Erwerbungen der Fachbereichsbibliothek[ 15 ] einen Einblick in das Interessenprofil der Fachwissenschaftler ermöglicht und zugleich auch erlaubt, die formalen Verfahren der Zentralbibliothek (standing order, Dissertationentausch u.a.m.) anhand von Einzeltiteln wenigstens punktuell zu überprüfen.

2.4 Organisatorisch-technische Voraussetzungen

Wenigstens am Rande sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, daß die Erwerbung des Fachreferenten in Großbibliotheken durch eine ganze Reihe von organisatorischen Entscheidungen betroffen ist, die zunächst einmal die Abläufe der Erwerbung bestimmen: Verfahren wie standing order oder auch der Schriftentausch, interne Vorschriften über Geschäftsgangsabläufe (zur Behandlung von Ansichtssendungen, zur Bearbeitung von Geschenken...), formale Genehmigungsverfahren (Durchsicht sämtlicher Bestellungen und Ansichtskäufe durch den Erwerbungsleiter). Diese Vorgaben können leicht in inhaltliche Richtung ausgeweitet werden (etwa: kein Kauf von Reprints, kein Kauf von "Readern", keine pädagogische Literatur "für die Hand des Lehrers"...), wenn etwa nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht wird.

Es sei darauf hingewiesen, daß anderes fachliches Material u.U. auch umgekehrt auf organisatorische Abläufe rückwirken kann. Ein solcher Fall ist die Erwerbung von Ausstellungskatalogen im Fach Kunstwissenschaft. Sie setzt einerseits vom Fachreferenten andere Formen der Ermittlung als die üblichen voraus (z.B. wegen der Sponsoren - etwa aus- und inländische Sparkassen -, deren Herausgebertätigkeit zum Teil bequem nur über die Buchmesse festzustellen ist; regelmäßige Besuche wichtiger Kunstmessen und -märkte, um die publizistischen Aktivitäten von Galerien zu erfassen; regelmäßige Auswertung insbes. der überregionalen Presse hinsichtlich Ausstellungsbesprechungen usw.), sie setzt anderseits bei der Erwerbungsabteilung - will man Ausstellungspreise nützen, keinen Zeitverzug durch Verlagsauslieferungen erleiden etc. - größere Flexibilität bei der Beschaffung voraus.

2.5 Die historische Dimension

Eine wesentliche Voraussetzung für die fachliche Erwerbung liegt im historischen Bestand des Hauses. Die Kenntnis dieses Bestands ist neben der Alltagsarbeit kaum systematisch zu erwerben. Einzig im Fachreferat Buch- und Bibliothekswesen war durch die Aufgabenkoppelung mit der Inkunabelkatalogisierung (und der Drucke des 16. Jahrhunderts) eine Situation gegeben, die eine sinnvolle Erweiterung des Bestands aus Kenntnis des Vorhandenen ermöglicht hat. Insofern ist es als ein Glücksfall anzusehen, daß die Mitarbeit am Handbuch der historischen Buchbestände dies - wenn auch mit erheblicher Zusatzarbeit - auch für andere Fächer ermöglicht hat. Die Ergebnisse waren zum einen zu erwarten: So ist die starke Präsenz von Jesuitica nicht verwunderlich bei einer durch zwei Jahrhunderte von diesem Orden bestimmten Universität. Trotzdem gibt es auch hier im einzelnen durchaus unerwartete Bestände, so etwa - als beliebiges Beispiel - das "Nest" zeitgenössischer Schriften zur Aufhebung des Jesuitenorden in Portugal mit seinen Begleiterscheinungen[ 16 ]. Daß regionales Schrifttum breiter vorhanden sein dürfte, war auch vorauszusetzen. Trotzdem fanden sich auch hier überraschende Köstlichkeiten[ 17 ]. Anderes differenzierte sich durch Durchsicht des Bestands: Die gute oder schlechte [!] Auswahl an Originalausgaben relevanter Fachschwerpunkte (etwa der großen deutschen Philosophen), der eher durchwachsene Bestand bei der Neuscholastik des 19. Jahrhunderts und die noch wesentlich schwächere Präsenz nicht linientreuer katholischer Theologie dieser Zeit... Schließlich gab es auch Überraschungen, so etwa die - trotz aller Erwartungshaltung - ungewöhnliche Dichte der katholischen gegenreformatorischen Kontroverstheologie oder - um ein ganz anderes Beispiel zu nennen - das Vorhandensein manch kleiner Publikationen, die als Quelle heute eigenständigen Wert haben[ 18 ].

Aus anderen Fächern ließen sich andere - ähnliche und unähnliche - Erfahrungen berichten. So ergab die Bearbeitung des Faches Kunst einen guten Bestand an Kunstinventaren und Denkmälerverzeichnissen, der zur weiteren Pflege verpflichtet, eine Sammlung früher Architektur- und Säulenbücher vor 1800, eine kleinere von Emblembüchern des 16. bis 18. Jahrhunderts usw.

Das führt zu einer anderen Frage der Erwerbung. Im normalen Berufsalltag ist das neue Buch der Erwerbungsgegenstand, die Präferenzen gelten dem vielfach durch Ausleihe Umgeschlagenen. Hier wird die Effizienz der Erwerbung gemessen. Die Sicht auf das Ganze des Bestands ergibt aber die Verpflichtung, den Blick auch nach rückwärts zu schärfen und zu versuchen, durch antiquarische Käufe das Überkommene zu ergänzen. Die Forderung klingt einfach, sie ist aber nicht selbstverständlich - jedenfalls außerhalb des frühen historischen Bestandes, der schon immer eine Wertschätzung und Pflege weit oberhalb seines bloßen "Gebrauchswertes" genossen hat und - wie schon erwähnt - in Freiburg in den letzten Jahren auch kompetent und konsequent ergänzt worden ist. Nicht ohne Grund hat Richard Landwehrmeyer hinsichtlich der (mangelnden) Antiquariatskäufe sein plakatives Diktum von "unbemerkten nationalen Skandal" geprägt[ 19 ]. Der antiquarische Buchkauf ist seither im allgemeinen wohl nicht besser gepflegt worden. Im Gegenteil, die Diskussion um Buchschäden und Papierzerfall führt zu einem apriori-Verdacht gegen die Bücher bestimmter Jahrzehnte, der eher zur Abstinenz als zum verstärkten Engagement führt. Ohne dieses Problem - an seinem Ort! - für gering anzusehen, sollte hierdurch jedoch keine neue Barriere aufgebaut werden[ 20 ].

2.6 Und nochmals: Qualität

Bei all diesen Überlegungen zur Erwerbung ist vorausgesetzt, daß der Einzelkauf schließlich doch von einem wie immer gearteten Qualitätsurteil getragen ist. Daß die Grenze dafür in mancher Hinsicht heute weiter gesteckt ist als früher, ist zugegeben. Die postmoderne Buchwelt unterläuft normative Urteile oft - und ähnliches mehr. Am Beispiel mag dies dikutiert werden. So ist das Buch von Franz Alt Jesus, der erste neue Mann sicher durch flüchtiges Anblättern als wissenschaftlich wertlos zu erkennen; die Bekanntheit des Autors würde es auch noch nicht nötig machen, das Buch zu kaufen. Selbst die Werte der Bestsellerliste reichten nicht aus. Erst durch die öffentliche Diskussion - um Themen wie "der erste antisemitische Bestseller seit dem Krieg in Deutschland" - machen ein erkennbar schlechtes Buch zum Sammelgegenstand, sogar zum unverzichtbaren, will man nicht an den Forderungen der Zeit vorübergehen.

Unter der Hand hat sich das Qualitätsurteil also verschoben. Die geforderte Qualität hat ihren Referenzpunkt eben manchmal nicht im Objekt "Buch", sondern im Vorgang "Forschung" (Forschungen zur Trivialliteratur etwa setzen bei der Erwerbung andere Qualitätsurteile als historisch gewohnt voraus) oder auch im Vorgang "Lehre" (hier wären parallele, wenn auch inhaltlich anders gelagerte Beispiele etwa für pädagogische Literatur zu nennen); sie setzt einen breiteren Kenntnisrahmen voraus als bloßes Buchwissen. Zu diesem Rahmen gehört unverzichtbar das Fachwissen; es gehören dazu aber auch institutionelle Erfahrungen, besonders eben was den universitären Bereich angeht[ 21 ].

Hier ließe sich dann anfügen, daß am Ende doch die Bildung des Bibliothekars, die bei Leyh noch Gegenstand der Reflexion war, heute aber einschlägig kaum genannt wird, entscheidend wichtig ist. Auch und gerade die literarische Bildung[ 22 ] gehört dazu. Ein fachliches Beispiel mag die Aufgabe sein, die Freizeitbücherei zu gestalten. Hier ist eine literarische "Nase", Kenntnis gesellschaftlicher Tendenzen und ihres Ausdrucks im Buch, kurz ein auf intensiver Kenntnis und Lektüre beruhendes Fingerspitzengefühl gefordert[ 23 ].

3. Kooperation mit den Fachbereichen

Daß Erwerbungsentscheidungen nicht in einsamer Zwiesprache mit dem Buch sondern in einem institutionellen Geflecht stattfinden, führt uns gewissermaßen nahtlos zu Fragen der Kooperation, wie sie in zweigleisigen Bibliothekssystemen[ 24 ] heute wohl unvermeidlich gegeben sind. Daß dies historisch nicht in gleicher Weise galt, ja auch engst benachbarte Arbeitsbereiche früher eher "autonom" arbeiteten, ist andernorts skizziert worden[ 25 ]. Die Einbindung in die Fachbereiche ist für den Referenten der Universitätsbibliothek zunächst wieder einmal ein formales Geschäft. Die gut zwanzig Jahre Bibliotheksarbeit in Freiburg, die wir hier im Blick haben, haben verschiedene Modelle ausprobieren lassen. Zum Teil ist darüber schon publiziert worden[ 26 ]. Erwerbungskooperation will zum einen erreichen, daß der Einsatz der finanziellen Mittel für den Bücherkauf möglichst wirkungsvoll für die Buchversorgung der Universität verwendet wird. Ein Mittel dazu ist die möglichst große Titelbreite, ein weiteres die gezielte Standortauswahl (was eben Absprachen erfordert); der Kontakt ermöglicht zudem, gezielter Lehrbuchbestände aufzubauen u.a.m.

Wie ausgedehnt man Abspracheverfahren durchführen will, wie "bürokratisch" sie geregelt sein sollen etc. hängt von mehreren Komponenten ab. Neben der betrieblichen Effektivität gehören dazu auch fachliche Voraussetzungen, die an das unter 2.1 Gesagte anknüpfen: Ein (von der Literatur her!) relativ einfach strukturiertes Fach wie die Philosophie, das zudem Grundlagenliteratur für die gesamte Wissenschaft bietet, die - jedenfalls im Bereich der Geisteswissenschaften - auch faktisch in den Lektürekanon anderer Fächer gehört, verbietet einen zu großen Aufwand hinsichtlich der Auswahl von Titeln, die später ohnehin im Bereich der Universität vielfach vorhanden sein müssen. Nimmt man die eingeschränkten zeitlichen Möglichkeiten bei der Belastung durch andere Aufgaben - anderes Fachreferat, organisatorische Tätigkeiten - hinzu, so ist eine Reduktion hier sachlich vertretbar und betriebswirtschaftlich eigentlich notwendig.

In einem komplizierten Fachgebiet wie der Theologie mit einem breiten und teilweise diffusen Literaturangebot und einer komplexen Struktur der Fakultät, ist ein größerer Aufwand zu rechtfertigen. Das im Artikel über die Theologische Verbundbibliothek (vgl. Band 2) dargestellte Verfahren hat folgende in unserem Zusammenhang wichtige Implikationen: Es bietet den an den Absprachen Beteiligten möglichst umfassende Informationen. Überhaupt setzt Absprache Titelkenntnis auf beiden Seiten voraus. Das fachliche bibliographische Prae des Bibliothekars muß so eingesetzt werden, daß die Beteiligten mit gleicher Kenntnis ihre Entscheidungen treffen. Die zweiwöchentliche Verteilung aller Titel (ausgesondert sind allerdings in einem ersten Arbeitsgang Peripheres, Populäres, Kinderbücher, formal Auszuscheidendes [das können z.B. Übersetzungen aus dem Deutschen sein] etc.) auf die Profile der Arbeitsbereiche soll dies leisten. Durch weitgehende Verwendung von Zetteldiensten ist dies derzeit formal ziemlich gut und bequem möglich. Der Rücklauf erlaubt in einem zweiten Durchgang die Sichtung des Materials unter der Rücksicht des Kaufs: für die Universitätsbibliothek; für die Fakultät trotz fehlenden Interesses der Arbeitsbereichem falls dies notwendig erscheint (Lesesaal oder ggf. mit abermaliger Rücksprache für die Arbeitsbereiche); hinsichtlich der Entscheidung, ob Doppelbestand in Freiburg notwendig ist, sowie der sonstigen notwendigen Kauf(vor)entscheidungen für die Erwerbung der Universitätsbibliothek[ 27 ].

Solche intensiveren Kooperationsverfahren sind wohl dort besonders günstig durchzuführen, wo die Einbindung des Fachreferenten der Universitätsbibliothek über die bloße Teilnahme an Kaufsitzungen hinausgeht. Die Konstruktion in der Theologischen Fakultät, in der der Fachreferent für Theologie gleichzeitig als organisatorischer Leiter der Verbundbibliothek der Institute fungiert, scheint von daher günstig. Im Grunde ist es hier nicht anders, als in den Bibliotheken selbst: Die Ortlosigkeit des Fachreferenten in der Hierarchie wird erst durch die Koppelung mit organisatorischen Funktionen überwunden. Sie geben ihm schließlich auch bei den fachlichen Entscheidungen mehr Gewicht.

Als Beispiel, wie Absprachen und Integration der Organisation einander stützen können, mag die Erarbeitung eines Zeitschriftenkonzepts für Theologie und Religionswissenschaft in Universitätsbibliothek und Fakultät gelten. Es sollte das in Freiburg Vorhandene - der Schwerpunkt liegt hier in der Fakultät - überprüft und sachgemäß ergänzt werden. Die Referenzliste der zu überprüfenden Zeitschriften konnte relativ leicht mit Hilfe der im Tübinger Sondersammelgebiet erstellten Dienste geschehen[ 28 ]. Für manche Titel gab die Fernleihfrequenz, die in der Dienststelle mit einer Titelkartei festgehalten wird, Anhaltspunkte. Da Benutzung von Information abhängig ist, ist dieses Mittel aber von begrenztem Wert. Die Überprüfung der Titel, die Beschaffung von Ansichtsbänden durch die Fernleihe, die Absprache mit den Fachvertretern der Fakultät durch die Fachreferentin für Religionswissenschaft und den Fachreferenten für Theologie führte auch deshalb zu einem konzisen Ergebnis, weil die bibliothekarische Verwaltung der Verbundbibliothek Theologie die Abwicklung eines solchen Projekts auf Seiten der Fakultät relativ problemlos durchführbar machte. Die letzten Jahre haben das Ergebnis faktisch auch als ausgewogen bestätigt.

Kooperation der Bibliothek mit den Fachbereichen beschränkt sich aber nicht auf den Erwerbungsbereich und Fragen der Bibliotheksorganisation. Ein besonders Feld, das sich hierfür anbietet, ist die Benutzerschulung. Da sie allerdings die Fragen der Kooperation überschreitet, stellen wir sie unter eine eigene Überschrift.

4. Benutzerschulung

Zweifellos ist sie eine allgemeine Aufgabe der Bibliothek. Es kann hier also nur um die fachliche Ergänzung dessen gehen, was durch Merkblätter (auch im Bereich der Fakultätsbibliotheken, vgl. in Band 2 den Beitrag über die Theologie), allgemeine Führungen u.a.m. ohnehin von der Bibliothek geleistet wird. Im Rahmen unserer fachlichen Aufgaben bleiben im Grunde zwei bzw. drei Formen:

Die erste wäre das Einbringen der bibliothekarischen Themen in Proseminare der Fakultät. Es geht dabei vor allem um Fragen der allgemeinen und fachbezogen Bibliotheksbenutzung, dabei insbesondere auch um die Frage der fachlichen Literatursuche. Für die beiden Fächer der Philosophie und Theologie sind dafür Merkblätter mit einer kurzen Übersicht zur Allgemeinbibliographie und zur Fachbibliographie angefertigt worden. Darüber hinaus wird der Sachkatalog erklärt und zu seiner Benutzung angeleitet. Je nach zur Verfügung stehender Zeit lassen sich dann weitere allgemeine Fragen der Bibliotheksbenutzung besprechen.

Das gleiche wäre - zweitens - natürlich auch in einer eigenständigen Veranstaltung als fachbezogene Einführung zu leisten und ist im Bereich Philosophie auch schon so angeboten worden. Wichtig war dabei die Unterstützung durch den Fachbereich in Form von Ankündigungen.

In Fächern, bei denen die bibliographische Erschließung weniger gut geregelt ist - wie bei der Slavistik -, bieten sich solche Kurzveranstaltungen geradezu an und werden durchgeführt. Wo noch schwierigere Darbietungsformen der bibliographischen oder sonstigen fachlichen Nachschlagewerke hinzukommen, wie beim Marburger Index in der Kunstwissenschaft oder auch beim Beilstein und den Chemical Abstracts in der Chemie, kam es ebenfalls zu solchen Veranstaltungsformen.

Die bekannte Problematik dieser Art Veranstaltungen liegt im "Trockenkurs"-Syndrom". Formale Kenntnisse sind nur für "geborene Bibliothekare" (und die gibt es bekanntlich nicht) und für verwandte Menschentypen ohne Anwendung anschaulich zu machen. So liegt es - drittens - nahe, anhand praktischer Übungen die Formalia einzubringen. In Proseminaren[ 29 ] unter dem Titel "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" ist das in der Theologie seit Anfang der 80er Jahre versucht worden. Der allgemeine Teil ist publiziert worden[ 30 ], im speziellen Teil werden Interpretationsaufgaben durchgeführt. Die berufliche Beschränkung bringt es mit sich, daß man hier auf ein Repertoire angewiesen ist, dessen Umfeld man kennt und das genügend leicht zu bewältigende Fragestellungen bietet. In den letzten Jahren sind dazu die in ihrer Werk- und Interpretationsproblematik sehr geeigneten Pensées von Pascal herangezogen worden. Das Modell hat u.E. den Vorzug, an Beispielen praktische Erfahrungen vermitteln zu können. Soll wirklich der "Trockenkurs-Effekt" vermieden werden, so ist jedoch eine nicht ganz gering zu veranschlagende Begleitung der Studenten nötig. Insofern wäre vermutlich die Schulung von Fortgeschrittenen ein befriedigenderer Weg. Gunther Franz hat das in seinem genannten Aufsatz geschildert.

5. Sachauskunft, Sachkatalog, Sachrecherchen

Bei der Benutzerschulung ging es schon kräftig um "Sachen"; die Verdreifachung der "Sache" soll nun optisch so etwas wie einen gehobenen Zeigefinger darstellen: Sachliche Kenntnisse sind ja nicht nur Entscheidungsvoraussetzungen - wie etwa bei der Erwerbung -, sie sind auch weiterzugebendes Kapital.

Es ist dabei selbstverständlich, wenn auch relativ unauffällig im Tageslauf, daß es in Universalbibliotheken fachliche Auskünfte gibt. Dokumentiert wird das selten. Zum Informationssystem des Hauses gehört es unabdingbar.

Die neuen Technologien ergänzen dies, sie ersetzen es nicht. So gehört der Umgang mit der CD-ROM (abhängig vom faktischen Angebot der Bibliothek) dazu, wenngleich dies wohl eher eine "Anschub-Informatisierung" im Rahmen der Benutzerschulung (in Gruppen oder einzeln) darstellen dürfte, da bei fachlich vorgebildeten Benutzern die formalen Kenntnisse - soweit sie nicht schon mitgebracht werden - auch oder gar besser bei den Auskunftsstellen vermittelt werden können.

Die Recherche im Südwestverbund ist im Rahmen der Freiburger Fachreferate derzeit noch die Ausnahme, was mit dem relativ späten Anschluß an den Südwestverbund und der Geräteausstattung zusammenhängt (die fehlende Sacherschließung dieses Datenpools stellt natürlich eine weitere Eingrenzung seiner Relevanz in unserem Zusammenhang dar). Zudem hat die Entscheidung, eine eigene Informationsvermittlungsstelle im Haus einzurichten, bewirkt, daß fachliche Recherchen hier durchgeführt werden. Die Bewegungen im Datenbankbereich werden hier aber ganz sicher bald verschiedene Lösungen nebeneinanderstellen.

Diese Überlegungen sind nicht aus einem Konkurrenzdenken skizziert; vielmehr führen Sachrecherchen von sich aus zu fachlichen Fragen, die auch bislang ggf. vor Recherchen besprochen werden mußten. Für den Fachreferenten ist wohl wesentlich, daß er sich dem Problem der Vermittlung von technischen Möglichkeiten und fachlichen Kenntnissen nicht entzieht, sondern in seinen Informationsdienst die erreichbaren Techniken einfügt.

Nach diesen Vorläufen den Schritt zum Sachkatalog zurück zu tun, fällt nicht ganz einfach, da die Situation der Freiburger Sacherschließung noch gänzlich traditionell geprägt ist. Eine Übersicht über die Freiburger Anwendung des Systems von Eppelsheimer ist an anderer Stelle gegeben. Die großen Leistungen der Bearbeiter in der Sachkatalogstelle in der Pflege und Überarbeitung dieses Katalogs haben ein praktikables Instrument daraus gemacht. Trotz der großen Flexibilität dieses Systems (pointiert gesagt könnte man ihm eine anarchische Komponente zubilligen) und der dadurch bedingten leichten Handhabbarkeit für den Katalogisierenden ist es aber unbefriedigend, neben einer EDV-Formalkatalogisierung weiter traditionell zu arbeiten. Vollends unhaltbar wäre der jetzige Zustand, wenn der Benutzer in einem Bildschirmkatalog (OPAC) gleichzeitig die Daten der alphabetischen Katalogisierung online recherchieren könnte. Die Übertragung des Eppelsheimer-Katalogs in die EDV mag anderswo (Saarbrücken) sehr verdienstlich und als Hauslösung praktikabel sein. Regionale alphabetische Katalogisierung einerseits und lokale Sachkatalogisierung anderseits - zudem bei gleichzeitigem umfassendem Fremddatenangebot für alle deutschsprachigen Titel durch die Beschlagwortung der Deutschen Bibliothek nach den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) - erscheinen aber doch als Skurrilität. Des weiteren stände dieses Fremddatenangebot auch für alle Katalogisate in Fachbereichen zur Verfügung, in denen derzeit die Literatur vielfach nur durch die Aufstellung sachlich erschlossen wird. Die Diskussion um die Schwächen der Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK)[ 31 ] ist sicher notwendig, da solche Instrumente nicht für Jahrhunderte geschaffen sind und sich selbstverständlich Anwendungsvoraussetzungen geändert haben und ändern werden. Es gibt aber auch Alibi-Diskussionen, die Entscheidungen nur verzögern. Aus diesen Gründen ist der Verfasser der Meinung, daß die Möglichkeiten regionaler Sacherschließung in Baden-Württemberg baldmöglichst genutzt werden sollten[ 32 ].

6. Bestandsdarbietung

Um den Eindruck zu vermeiden, mit der Erwerbung und Sachkatalogisierung seien die Pflichten des Fachreferenten erledigt, sei dieser Punkt eigens ausformuliert und aus dem Rahmen der Erwerbung herausgenommen.

Das Vorhandensein des Titels allein genügt noch nicht zu einer effizienten Literaturversorgung. Vielmehr gehört die rechte Bestandsdarbietung dazu. Grundsatzentscheidungen wie die Einrichtung des Freihandmagazins gehören zu den "historischen" Voraussetzungen der Arbeit in Freiburg. Die Kriterien, welche Literatur in das Tiefmagazin "abgesenkt" werden soll, welche in Freihand aufzustellen ist, gehören aber zum Alltag. Die Entscheidung wird nach bestimmten Kriterien (Sprachen, Literaturgattungen, Umfang) entweder formal vorgenommen oder im Einzelfall vom Fachreferenten entschieden (z.B. bei Geschenken).

Auffälliger für den Benutzer sind die Entscheidungen, die der Fachreferent hinsichtlich der in Freihand zugänglichen Präsenzbestände trifft, also hinsichtlich des Lesesaals (LS) und der Nachschlagewerke, Bibliographien etc. in der sogenannten "Handbibliothek der Auskunft" (HBA). Für den Lesesaal waren - angesichts der damals als ungemein großzügig angesehenen Aufstellungsmöglichkeiten - Kriterien zu entwickeln, die über das in älteren Universitätsbibliotheken - etwa dem Freiburger Vorgängerbau - Übliche hinausgingen[ 33 ]. Die Prinzipien haben sich - bis auf kleinere Retuschen (etwa Änderungen in der Abgrenzung von LS und HBA) - als praktikabel erwiesen.

Allerdings ist die Erstellung eines Lesesaalbestandes - anders als zu Zeiten der normativen Bibliothek in Gabriel Naudés Avis - nichts, was langfristig ohne Pflege und Änderungen, ohne Ausarbeitung und Anpassung an neue Gegebenheiten auskommen kann. So ist der Wechsel von Fachreferaten häufig der Anlaß zu mehr oder minder großen Retuschen, - vielfach durch rein organisatorische Vorgaben eingeschränkt (die problematische Darbietung von Theologiegeschichte und Kirchengeschichte im "LS Rel" erklärt sich etwa aus den eingeschränkten Möglichkeiten, einen einmal installierten Bestand bei geänderten Interessen umzubauen). Qualifizierte Benutzerwünsche können Gründe für Änderungen abgeben oder Planungsvorhaben wesentlich stützen. Änderungen im universitären Bereich (z.B. die Einrichtung des Frankreichzentrums) erfordern auch hier ergänzende Maßnahmen (sei es die Neuaufstellung von Literatur, seien es Benutzungshilfen).

7. Ortlosigkeit des Fachreferenten?

Das Eingangsszenario ist durch den Rundgang durch das Fachreferat nicht bereinigt worden. Vielleicht ist aber das Tätigkeitsspektrum anhand konkreter Beispiele etwas deutlicher geworden. Vielleicht ist klar geworden, wie intensiv die einzelnen Komponenten in andere Zusammenhänge eingebunden sind. Das macht es nötig, die Stellung des Fachreferenten nicht bloß von seinem Fach und den klassischen Komponenten - Erwerbung, Sachkatalogisierung - her zu sehen. Es gehört ein institutionelles Umfeld dazu, das die Einbindung seiner Tätigkeiten in das Ganze der verschiedenen Felder ermöglicht. Innerhalb der Bibliothek ist ein effizienter Informationsaustausch nötig, um den fachlichen und bibliothekspolitischen Rahmen seiner Arbeit überblicken zu können. Hier wäre etwa über Zweck und Funktion der Referentensitzung zu reden[ 34 ].

Das in der Universitätsbibliothek Freiburg allgemein als sinnvoll erkannte Aufgeben einer eigenen Kaufsitzung innerhalb der Bibliothek erfordert eine andere Form, grundlegende Fragen der Erwerbung zu besprechen. Konzeptionelle Arbeit ist auch in einem effizienten System immer wieder neu zu leisten. Die verschiedenen Erfahrungen fachlicher Art, vor allem aber die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten, die unterschiedliche Funktionen in Universitätsbibliothek und Bibliothekssystem mit sich bringen, müssen an einer Stelle effizient vermittelt werden.

Die schwache institutionelle Stellung des Fachreferenten, wie sie aus der Literatur zu entnehmen ist, verlangt derartige Strukturen. Es ist die Kunst einer effizienten Bibliotheksführung, solche Strukturen zu schaffen, zu pflegen und zu erneuern und Sinn eines Festschriftenbeitrags für Gelungenes zu danken.

Anmerkungen

[ 1 ] Entsprechendes ist öfter in Bibliothek aktuell dokumentiert worden. - Die gegenwärtig im Rundschreiben / VdDB ; VDB (1991) geführte Diskussion um berufspolitische Themen hat natürlich auch Implikate, die in unseren Bereich gehören. Eine Bestandsaufnahme des Spektrums "Fachreferat" scheint mir aber dort noch zu fehlen. Der vorliegende Beitrag mag auch ein Baustein dafür sein.

[ 2 ] Wobei Fachreferent hier insoweit mit "Bibliothekar des höheren Dienstes an wissenschaftlichen Bibliotheken" gleichgesetzt wird. Da die fachliche Qualifikation Eingangsvoraussetzung ist und fast durchweg auch die Eingangstätigkeit bestimmt, mag das erlaubt sein. Die Frage, inwieweit organisatorische Tätigkeiten die Qualifikationen des höheren Dienstes voraussetzen, ist damit nicht angesprochen.

[ 3 ] Vgl. auch A. RAFFELT: Wissenschaft, Spezialistentum, Fachreferat. In: INFORMATIONEN 46 (1990), S. 499-500.

[ 4 ] Vgl. hierzu etwa die einschlägigen Aufsätze in Bernard J. F. LONERGAN: A second collection. London : Darton, Longman & Todd, 1974.

[ 5 ] Vgl. W. KEHR: Gespräche über der StUB im alten Rothschildhaus. In: INFORMATIONEN 49 (1990), S. 595-599, hier 599, Spalte 2, Anfang.

[ 6 ] Vgl. A. RAFFELT: Philosophie, - bibliographisch. In: INFORMATIONEN 44 (1989), S. 433.

[ 7 ] Vgl. Edmund Husserl und die phänomenologische Bewegung. In: INFORMATIONEN 38 (1988), S. 240-242 und den Katalog der dort beschriebenen Ausstellung: Hans Rainer SEPP (Hrsg.): Edmund Husserl und die phänomenologische Bewegung. Freiburg : Alber, 1988.

[ 8 ] Vgl. Edelgard SPAUDE (Hrsg.): Große Themen Martin Heideggers : Eine Einführung in sein Denken. Freiburg : Rombach, 1990. - Als Beitrag zu solch universitärer Traditionspflege, die durchaus in das Spannungsfeld eines Fachreferates fallen kann, sei auch die Mitarbeit bei der Tagung der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg zum 100. Geburtstag Martin Heideggers verstanden. Die heftige außerphilosophische Diskussion um Heideggers Rektorat und seine Beziehungen zum Nationalsozialismus mag hellhörig für manches machen; eine Auseinandersetzung mit Heideggers Philosophie - und für den Fachreferenten: die Präsentation seines Werks einschließlich der Rezeption und Auseinandersetzung - kann sie nicht ersetzen. Vgl. A. RAFFELT (Hrsg.): Martin Heidegger weiterdenken. München : Schnell & Steiner, 1990.

[ 9 ] Vgl. A. RAFFELT: Katalog der in der Universitätsbibliothek Freiburg vorhandenen Sekundärliteratur zum Werk von Martin Heidegger (1989-1976). In: INFORMATIONEN 50 (1990), S. 659-667; 51 (1991), S. 705-715; 52 (1991), S. 759-763.

[ 10 ] Die Edition seiner Autobiographie und die darin zusammengestellte Bibliographie sind auch als Akt der Pietät und als Verpflichtung zur Veröffentlichung von Dokumenten dieses beschämenden Teils unserer Geschichte anzusehen. Vgl. Felix GRAYEFF: Migrant scholar : an autobiography / Eleonore ENGEL-HARDT ; Albert RAFFELT (Hrsg.). Freiburg : UB, 1986 (Schriften der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau. 11).

[ 11 ] Vgl. Ein Freiburger Philosoph. In: INFORMATIONEN 9 (1982), S. 4. Vielleicht sind diese Materialien im Rahmen der Erforschung des Spätidealismus auch einmal für Editionen von Bedeutung.

[ 12 ] Zum Schutz der Vorgänger, in deren Amtszeit diese Lücken fallen, muß man allerdings erwähnten, daß In-flation, knappe Devi-sen, Naziideologie und Kriegszeit ebenso für diese Bestandslücken verantwortlich sind, die seit den Sechziger Jahren allerdings zum Gutteil geschlossen werden konnten.

[ 13 ] Im Erwer-bungsprofil aus dem Jahre 1981 war formuliert worden: "Kauf nur mit Einschränkungen, um repräsentatives Material vorrätig zu haben; aus diesem Grund Kauf der zentralen Lehrbücher diverser Autorenkollektive in gößeren Abständen (nicht jede revidierte Auflage)." Daß daneben versucht werden mußte, lebendiges Philosophieren - auch wichtige historische Darstellungen - ausfindig zu machen, versteht sich von selbst. Aus Freiburger Optik gehören dazu etwa die Arbeiten zu Heidegger und Jaspers von Hans-Martin GERLACH, die lange vor der "Wende" eine sachliche Beschäftigung mit Heidegger und der Existenzphilosophie in der früheren DDR darstellten.

[ 14 ] Was auch rechtfertigt, etwas "Komplexität" hinzunehmen: So ist das Fachgebiet "Religionswissenschaft" in Freiburg von der "Theologie" abgetrennt, da durch eine Kollegin mit einschlägigem Fachstudium bessere Voraussetzung gegeben sind als bei einer Mit-verwaltung durch den Theologen.

[ 15 ] In Freiburg für die Philosophie anhand der Durchschläge der Bestellzettel; zum komplizierteren Verfahren und den intensiveren Absprachen in der Theologie unten. Wirklich praktikabel ist das Einarbeiten der Erwerbungen der Philosophie allerdings erst, seit die Elektronisierung der Bestellkartei die schnelle Möglichkeit des Abgleichs und die Verzeichnung der "Überschüsse" der Philosophie ermöglicht (Doppelbestände zum Bestand der Universitätsbibliothek werden nicht eingegeben, wohl aber ist eine Übersicht über die Doppelkäufe mittels Durchsicht der Titel nützlich.

[ 16 ] Vgl. dazu A. RAFFELT: War Pater Malagrida schuldig? In: INFORMATIONEN 42 (1989), S. 366-368.

[ 17 ] Vgl. etwa A. RAFFELT: Freiburger Predigerkritik. In: INFORMATIO-NEN 41 (1989), S. 338-341 mit der Ergänzung 43 (1989), S. 394. Das schöne Beispiel eignet sich auch für etwas Bibliotheksbestands-Werbung nach außen: Vgl. Freiburger Almanach 41 (1990), S. 90-93.

[ 18 ] Ein Katechismus im bairischen Dialekt der "sette commune" im Gebiet von Vicenza - vgl. INFORMATIONEN 37 (1988), S. 212-214 ist solch ein sprachgeschichtlich interessantes Beispiel. - Daß daneben auch manches eher ins Curiose gehende vorkam, zeigen etwa die 50 Confirmationsschein-Formulare, die sicher nicht die praktische Theologie revolutionieren, aber dennoch inzwischen das Aufheben wert sind, vgl. INFORMATIONEN 52 (1991), S. 742.

[ 19 ] In: Hochschulen und zu wenig Bücher. 1982 (AWL. 7), S. 26. - Vgl. A. RAFFELT: Zur Frage antiquarischer Buch-käufe. In: INFORMATIONEN 36 (1987), S. 194-199.

[ 20 ] Zur Frage nach praktischen Kriterien des Umgangs mit geschädigtem Biblio-theksgut und zu Geschäftsgangsproblemen vgl. A. RAFFELT: Zum Geschäftsgang Buchschäden : Die Problematik des Umgangs mit "Unreparier-barem". In: Arbeitshilfen für Spezialbibliotheken 6 : Einband und Buchpflege, Signaturen und Beschriftung. Berlin : dbi, 1990 (dbi-materialien. 94), und: Geschäftsgang Buchschäden : Probleme und Beispiele. In: INFORMATIONEN 51 (1991), S. 685-687. - Die sachgerechte Beteiligung des Fachreferenten an den Aufgaben der Bestandserhaltung bis hin zur eventuellen Makulierung wäre ein eigenes Thema. Daß die Stellraumbedarfs-Elle des Wissenschaftsrats nicht einmal betriebswirtschaftlich das letzte Maß sein kann und wie diffizil die Fragen der Aussonderung sind, zeigt W. KEHR: Vom Wachstum wissenschaftlicher Bibliotheken : Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zum Magazinbedarf. In: INFORMATIONEN 34 (1987), S. 120-126.

[ 21 ] Schwierigkeit der Einzelbuchbeurteilung hinsicht-lich der Relevanz und der Problematik der "Akzeptanz" macht auf schöne Weise folgender Aufsatz deut-lich: Wolfgang FALKE: Zum Innenleben eines Fach-referen-ten. Oder "Kindlers Enzyklopädie Der Mensch". In: Infothek (Ulm) Nr. 6 (1991), S. 4. Ein-zelbeispiele ließen sich wohl täglich in einer Bibliothek finden.

[ 22 ] An den eingangs zitierten Aufsatz von W. KEHR über Eppelsheimer wäre hier nochmals zu erinnern. Eine aufmerksame Lektüre zeigt, daß manches aus historischer Distanz etwas betulich Aussehende in Wirklichkeit unter anderen Vorzeichen ganz aktuell ist. Und so ist es dort ja auch wohl gemeint.

[ 23 ] Zur Konzeption der Freizeitbücherei vgl. Helmut KNUFMANN: Freizeitbücherei? In: INFORMATIONEN 6 (1981), S. 1-2.

[ 24 ] In eingleisigem natürlich auch, aber eben anders, weshalb wir diesen Bereich für unsere Verhältnisse ausblenden.

[ 25 ] Vgl. in Band 2 dieser Festschrift [=Tradition - Organisation - Information / Hrsg. von A. RAFFELT. Freiburg : Universitätsbibliothek, 1991] A. RAFFELT: Kleine Geschichte des Verbunds der Institutsbibliotheken der Theologischen Fakultät.

[ 26 ] Vgl. insbesondere den Versuch von Hermann J. DÖRPINGHAUS: Zur Praxis der Erwerbungs-kooperation im Bibliothekssystem einer "alten" Universität. In: ZfBB 24 (1977), S. 405-427.

[ 27 ] Nach dem Freiburger Verfahren ist formal der Erwerbungsleiter für den Kaufvollzug zuständig. Der Fachreferent kann nicht aus seinem Kontingent Entscheidungen treffen. Für die Praxis der Absprache bedeutet dies, daß der Fachreferent zum effektiven Arbeiten praktisch voraussetzen muß, daß seine Sachentscheidungen respektiert werden.

[ 28 ] Vor allem des Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie.

[ 29 ] Die Frage nach dem günstigsten Zeitpunkt im Studienablauf verdient eine eigene Reflexion, was hier aber entfallen muß

[ 30 ] Vgl. A. RAFFELT: Proseminar Theologie. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und in die theologische Bücherkunde. 4., völlig neubearb. Aufl. Freiburg : Herder, 1985. Das Buch geht zurück auf frühere Lehrveranstaltungen als Assistent am Dogmatischen Seminar der Theologischen Fakultät. - Besonders anregend zum Thema ist der Bericht von Gunther FRANZ: Benutzerschulung und Literatursuche für Fortgeschrittene und Graduierte. In: ZfBB 29 (1982), S. 101-109.

[ 31 ] Es scheint mir nicht so entscheidend wichtig, ob man in einem Katalog erkennen kann, ob ein Buch den Fall behandelt, daß ein U-Boot einen Zerstörer beschießt oder den anderern, daß ein Zerstörer ein U-Boot beschießt, obwohl das für die Beteiligten natürlich einen erheblichen Unterschied darstellt! Vgl. In: Bibliotheksdienst 25 (1991), S. 188. Die Wünschbarkeit anderer, dokumentarischer Formen der Sacherschließung bleibt davon ganz unberührt.

[ 32 ] Zu den mühsamen Ansätzen im Lande vgl. A. RAFFELT: Sachkatalogisierung, RSWK, Verbund : Fortbildungsveranstaltung des Landes in Oberwolfach. In: INFORMATIONEN 45 (1989), S. 455-456 und die Besprechung des Berichtsbandes dieser Tagung in INFORMATIONEN 49 (1990), S. 610-613.

[ 33 ] Vgl. die in den INFORMATIONEN 7 (1981), S. 8-9 mitgeteilten "Kriterien für die Lesesaal-Buchauswahl".

[ 34 ] Die Frage des Steuerung von Informationen beschränkt sich natürlich nicht auf den Kreis der Fachreferenten. Der Abdruck der einschlägigen Protokolle in UB intern für alle Mitarbeiter zeigt dies. Die INFORMATIONEN als Mitteilungsorgan für das ganze Bibliothekssystem suchen von ihrer Konzeption her (vgl. etwa das "Vorab..." zum Heft 50, 1990 und in Band 2 dieser Festschrift [Tradition - Organisation - Innovation / A. RAFFELT [Hrsg.]. Freiburg : Universitätsbibliothek, 1991] A. RAFFELT: Die Publikationen der Universitätsbibliothek) das ihrige zu einem besseren Informationsfluß beizutragen.



http://www.ub.uni-freiburg.de/referate/04/raffelt/fachreferat.html

Letzte Änderung: 20.07.2000