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Frühe Menschenbilder -
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14. Februar
bis 21. April 2003 |
Di - So 10.00
- 17.00 Uhr |
Universitätsbibliothek
Freiburg | Werthmannplatz 2 |
im Ausstellungsraum
der UB im 2. OG |
Eintritt: 2 €
(ermäßigt 1 €) |
Öffentliche Führungen:
sonn- und feiertags um 15:00 Uhr, montags geschlossen (außer feiertags) Führungen für Schulklassen und Gruppen: jederzeit nach Anmeldung unter Tel. 0761/201-2500 |
Die Eröffnungsveranstaltung findet
am Donnerstag, den 13.02., um 18:00 Uhr statt
Die
Felsbilder im Latmosgebirge an der türkischen Westküste, keine
30 km östlich von Milet, gehören zu den größten Neuentdeckungen
der prähistorischen Archäologie Anatoliens. Aufgrund ihrer thematischen
und stilistischen Einheitlichkeit stehen sie innerhalb der gesamten Felsbildkunst
des Erdkreises einzig dar. Die latmischen Bilder gehören nicht mehr
in die Epoche der Jäger und Sammler, sondern in das Neolithikum bzw.
Chalkolithikum. Mit dem Übergang zur Sesshaftwerdung und zum Ackerbau,
änderte sich auch die Bilderwelt. An die Stelle der Tiere tritt jetzt
der Mensch, jedoch nicht als Einzelwesen, sondern als Teil einer Gemeinschaft.
Zahlenmäßig überwiegen dabei die Frauen. Die Familie und
ihr Fortbestand stehen im Mittelpunkt des Interesses, wobei der Frau als
Spenderin des Lebens eine besondere Bedeutung zukommt. Tierbilder hingegen
sind äußerst selten, Jagddarstellungen fehlen bisher völlig.
Der Latmos war einer der heiligen Berge Kleinasiens. Die Fundstellen der
Felsbilder verteilen sich rund um die Bergspitze. Sie liegen meist in
der Nähe von Wasservorkommen, von Bächen oder Quellen. Diese
Tatsache lässt in der ansonsten wasserarmen Gebirgslandschaft des
Latmos auf einen Bezug zwischen Felsbild und Wasser schließen. Thematik
und Lage der Felsbilder weisen auf einen Fruchtbarkeitskult hin. An den
Fundstellen der Felsbilder, von denen einige den Eindruck von Naturheiligtümern
erwecken, wurden vermutlich Frühlings- bzw. Hochzeitsfeste gefeiert.
Die vom Deutschen
Archäologischen Institut anhand von Fotos und Zeichnungen zusammengestellte
Dokumentation wird in Freiburg erweitert durch Statuettenfunde aus Anatolien,
die sich in ihrer figürlichen Erscheinung für aufschlussreiche
Vergleiche mit den Felsbildern eignen.
Im Rahmen der Ausstellung findet am Di, den 25.03.2003, 18:00 Uhr c.
t. folgender Vortrag statt:
Prof. Dr. Harald Hauptmann, Heidelberg,
Das frühe Menschenbild in Vorderasien
(Veranstaltungsort s. Tagespresse)
Das Begleitbuch zur Ausstellung kann an der Aufsicht erworben werden:
Peschlow-Bindokat, Anneliese: Frühe Menschenbilder : die prähistorischen
Felsmalereien des Latmos-Gebirges (Westtürkei) / Anneliese Peschlow-Bindokat.
- 1. Aufl. -
Mainz am Rhein : Philipp von Zabern, 2003. - 108 S. : zahlr. Ill., Kt.
3-8053-3001-4 - 3-8053-3136-3