EUCOR-Bibliotheksinformationen - Informations des bibliothèques: 16 (2000)

Kurznachrichten / Actualité en bref


UB Basel

Ausstellung "Schriftkunst - Kunstschrift": Islamische Kalligrafien

Von Dr. Gudrun Schubert und Christoph Ballmer, Universitätsbibliothek Basel

Im islamischen Kulturkreis ist die Kalligrafie die verbreitetste Kunstform und in ihrer zentralen Stellung das bedeutsamste künstlerische Ausdrucksmittel. Die arabische Schrift diente in erster Linie der Überlieferung der göttlichen Offenbarung. Durch sie bewahrte man den genauen Wortlaut der Suren des Koran.

Im Schreiben des Gotteswortes erwuchs die Verpflichtung zur Vervollkommnung. So entfaltete sich in der Kalligrafie die schönste Blüte der islamischen Kunst. Die untrennbar mit der Offenbarung verbundene arabische Sprache und ihre Schrift breiteten sich mit dem Islam unter den bekehrten Völkern aus. Die Schrift findet sich an sakralen und profanen Bauten auch in nicht arabisch sprechenden muslimischen Ländern, so dass sie von Marokko bis zu den Philippinen, von der Wolga bis nach China in ihrer Kunstform, der Kalligrafie, anzutreffen ist.

Die von der Orientalistin Gudrun Schubert konzipierte Ausstellung der Universitätsbibliothek Basel stellt die islamische Schriftkunst in drei unterschiedlichen Perspektiven dar. Ein historischer Teil gibt anhand von kostbaren Handschriften aus dem Bestand der Universitätsbibliothek und von Zeichnungen aus dem Nachlass von Samuel Flury einen Überblick über die unterschiedlichen Formen der arabischen Schrift, wie sie sich im persischen, türkischen und arabischen Raum entwickelt haben. Die beiden weiteren Segmente zeigen in reizvollem Nebeneinander das Schaffen zweier zeitgenössischer Kalligrafinnen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund: Auf der einen Seite Kalligrafien der Baslerin Hedi Heckendorn, auf der andern jene der muslimischen Türkin Ümran Schelling-Tezcan.

Die bis zum 20. Januar 2001 geöffnete Ausstellung ist begleitet von diversen Vorträgen und Workshops. So wird Hedi Heckendorn am 9. Dezember und am 13. Januar (je 14 Uhr) Einblick in eine Kalligrafie-Werkstatt gewähren, und wird Ümran Schelling-Teczan am 27. November und 17. Januar (je 18 Uhr) zur Geschichte ihrer Kalligrafie sprechen.

Zudem finden im Rahmen der Volkshochschule beider Basel vom 16. November bis zum 7. Dezember jeweils donnerstags (20.15 - 22.00 Uhr) Begleitvorträge zur "Islamischen Kunst und Architektur" statt. Ebenfalls im Rahmen der Volkshochschule veranstaltet Frau Heckendorn einen sechsteiligen Workshop zur Arabischen Kalligraphie (11. Januar - 15. Februar 2001).


Virtuelle Musikbibliothek Basel ist Realität

(cb) Nebst den Beständen der Universitätsbibliothek, des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität und der Paul Sacher Stiftung sind neu auch sämtliche Bücher, Musiknoten und Tonträger der Musikakademie Basel in einem gemeinsamen Online-Katalog verzeichnet. Damit ist die virtuelle Musikbibliothek Basel Realität und der IDS-Online-Katalog zur umfangreichsten Musikalien-Datenbank der Schweiz geworden.


UB-Nachlässe und -Handschriften neu im Web

(cb) Bisher verfügte die Handschriftenabteilung der UB nebst dem umfangreichen Zettelkatalog über einen internen Computerkatalog für die Neuakzessionen der letzten Jahre. Die Daten dieser rund 30'000 elektronisch erfassten Handschriften wurden nun aus dem alten System LEDOC in einen modernen ALEPH-Katalog "UB Basel Nachlässe" transferiert. Damit sind sie ab sofort für die Öffentlichkeit frei zugänglich und unter der vom normalen Online-Katalog her vertrauten Web-Oberfläche verfügbar. Der Zettelkatalog bleibt weiterhin bestehen.


Nachlass Rainer Brambach in der UB

(gs) Die Universitätsbibliothek Basel hat kürzlich den Nachlass des 1983 verstorbenen Basler Schriftstellers und Lyrikers Rainer Brambach als Geschenk entgegennehmen dürfen. Er umfasst persönliche Dokumente, Fotos, Typoskripte, Zeitungsausschnitte (Gedichte und Erzählungen von Brambach als auch Rezensionen über ihn) sowie eine grössere Korrespondenz. Darin befinden sich Briefe von Ilse Aichinger, Werner Weber, Hans Magnus Enzensberger, Jürg Federspiel, Alfred Andersch, Armin Mohler sowie einen von Günter Grass. Nach den "Vorlässen" der beiden Schriftsteller Werner Schmidli und Guido Bachmann ist dies bereits dritte literarische Nachlass, welchen die UB in den letzten Jahren als Geschenk erhalten hat.

 


UB Karlsruhe

Videos im Netz: DIVA, das digitale Videoarchiv der Universitätsbibliothek Karlsruhe

Die Universitätsbibliothek Karlsruhe kommt als zentrale Serviceeinrichtung der Universität ihrem Auftrag der Informationsversorgung der Wissenschaftler und Studenten auf dem Campus in vielfacher Form nach. Sie hat dabei ihr Angebot an elektronischen Informationsmitteln ständig erweitert: der Zugriff auf lokale und überregionale Kataloge sowie auf elektronische Volltexte und Zeitschriften über das Internet ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Als neueste Medienart werden nun auch digitale Videos von der Universitätsbibliothek angeboten. Dies haben Fortschritte in der Rechnerleistung und der zunehmende Ausbau der Datennetze ermöglicht.

 

Was ist DIVA?

Das Digitale Videoarchiv DIVA der Universitätsbibliothek ist seit Juni 2000 online abrufbar und kann über die Homepage der UB oder direkt über http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/diva/ aufgerufen werden. DIVA bietet digitale Videos aus verlags- und campuseigener Produktion und Mitschnitte aus dem Fernsehen für die Universität Karlsruhe an.

Diese neue Dienstleistung der Universitätsbibliothek ist das Ergebnis eines Projektes der "Zukunftsoffensive Junge Generation" des Landes Baden-Württemberg, das die Bereithaltung und Nutzung von Multimedia-Dokumenten in den Bibliotheken fördert.

 

Die Einrichtung eines digitalen Videoarchivs ist zudem im Kontext der aktuellen Diskussion um Multimedia an den Hochschulen zu sehen. Auch die Universität Karlsruhe ist an mehreren Teilprojekten der "Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg" (http://www.virtuelle-hochschule.de) beteiligt. Die Universitätsbibliothek unterstützt diese Projekte, indem sie die dafür notwendige Infrastruktur und Basisdienstleistungen anbietet. Das neue Angebot an digitalen Videos durch DIVA ermöglicht nun die Erstellung von multimedialen Dokumenten, in denen über Hypertext verbundene Bild-, Ton- und Textdokumente interaktiv genutzt werden können.


EUCOR-OPAC

"Der Eucor Opac (http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/eucor.html) wurde von der Universitaetsbibliothek Karlsruhe mit einem ansprechenderen Layout versehen. Zudem ist den bestehenden deutschen und franzoesischen Versionen eine englischsprachige hinzugefueg worden. Der Eucor OPAC wurde im Oktober 2000 992mal im WWW aufgerufen."

 

 

BLB Karlsruhe

Ausstellungen der BLB im Jahr 2001

Joseph von Laßberg (1770-1855) und seine Bibliothek – Neuerwerbungen des Landes Baden-Württemberg in der Badischen Landesbibliothek

17.02.2001 bis 12.04.2001, Eröffnung: 16.02.2001

Seit Oktober 1999 wurden die Druckwerke der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen in verschiedenen Auktionshäusern versteigert oder anderweitig auf dem Antiquariatsmarkt angeboten. Die Donaueschinger Bibliothek beherbergte seit 1855 auch die umfangreiche Bibliothek des Gelehrten Joseph Maria Christoph Freiherrn von Laßberg.

Das Land Baden-Württemberg hat große Anstrengungen unternommen, die wichtigsten Teile dieser Bibliothek zu erwerben und für die Öffentlichkeit zu bewahren. In der Badischen Landesbibliothek werden sie eine neue Heimat finden, wo bereits ein großer Teil von Laßbergs Nachlaß, seine mittelalterlichen deutschen Handschriften und viele seiner Inkunabeln aufbewahrt werden.

In der Ausstellung werden einige der jüngst erworbenen und geretteten Schätze ausgestellt, so erlebt der Besucher die wechselvolle Biographie Joseph von Laßbergs, des "letzten Ritters", die Schauplätze seines Wirkens und Schaffens als Forstmeister in Heiligenberg und Donaueschingen, seine Wohnsitze rund um den Bodensee, auf dem Rittergut Helmsdorf bei Immenstaad, auf dem Schloß Eppishausen im Thurgau und schließlich auf der alten Meersburg.

In seiner Büchersammlung hat Laßberg persönliche Spuren hinterlassen. Sie berichten unter anderem von seiner Beziehung zur Fürstin Elisabeth von Fürstenberg, die er 1814 auf den Wiener Kongreß begleitete, und vom Kauf der Nibelungenhandschrift, der in Wien mit der finanziellen Unterstützung Elisabeths gelang. Seine Bücher waren Zeugen geselliger Zusammenkünfte und gelehrter Diskussionen auf der Meersburg, wo ihn Vertreter der noch jungen Deutschen Philologie sowie Freunde und Bekannte besuchten und seine umfangreichen Sammlungen nutzten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Abbildung: Als Exlibris aufgemaltes Wappen mit Helmzier Joseph von Laßbergs

 

 

Der Nibelungen Lied und Klage.

Bilder – Texte – Kompositionen aus 300 Jahren. Sammlung Lütze VII

03.05. bis 22.06.2001, Eröffnung: 02.05.2001

In der Ausstellung werden neben dem einzigen farb- und maßgetreuen Faksimile der Donaueschinger Nibelungen-Handschrift mehr als 40 bibliophile, teilweise illustrierte Drucke des Urtextes, seiner Übersetzungen ins Neuhochdeutsche sowie der Rezeption des Stoffes in der Literatur und in der Musik zu sehen sein. Außerdem werden die Kupferdrucke zu Richard Wagners "Ring des Nibelungen" von Franz Stassen (1869-1949), einem der bekanntesten Buchkünstler seiner Zeit, gezeigt.

 

Werner Pfeiffer: Endangered Species / Lise Poirier: Livres uniques et collages

11.7. bis 31.08.2001, Eröffnung: 10.07.2001

Die Ausstellung zeigt Künstlerbücher und Kunstobjekte zum Thema Buch:
Werner Pfeiffer, gebürtiger Stuttgarter, beschäftigt sich mit der gefährdeten Art "Buch": verboten, versiegelt, verstummt – eine Mahnung gegen die Zensur.

Dem werden die Buchcollagen von Lise Poirier entgegengestellt. Die Kanadierin arbeitet mit handgeschöpftem Papier und Gegenständen, die vermeintlich nutzlos geworden sind. Dabei entstehen unkonventionelle Kunstwerke, die den Umgang mit dem Objekt "Buch" völlig neu erleben lassen.

 

UB Freiburg

Der UB-Tutor auch gedruckt und auf CD-ROM

Die Hefte der neuen elektronischen Publikationsreihe mit fachbezogenen Einfuehrungen in die Informationsquellen "UB-Tutor" sind nun an der Leihstelle der UB auch in gedruckter Form sowie als CD-ROM erhältlich. Die Schutzgebuehr betraegt jeweils DM 5,-. Der umfangreichere Tutor zur Bildrecherche in der Architektur- und Kunstgeschichte ist gedruckt für DM 25,- (für Studenten DM 10,-) erhältlich.

Für folgende Fachgebiete liegt derzeit ein Tutor vor:
- Geowissenschaften
- Philosophie
- Politik/Soziologie
- Psychologie
- Romanistik
- Theologie
- Wirtschaftswissenschaften
- Architektur- und Kunstgeschichte
Auf der CD-ROM (Software fuer Windows 95/98/ME/NT/2000 enthalten) sind alle erschienenen UB-Tutoren enthalten. Wird von der CD-ROM aus gearbeitet, sind alle Internet-Adressen durch Anklicken im Tutor sofort aufsuchbar, sofern ueber den PC eine Internet-Verbindung besteht.
Übersicht UB-Tutor: <http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/43/>

Multimediales Lehren und Lernen – aber wie?

Unter diesem Motto fand am 4. und 5. Dezember eine wesentlich von der Universitätsbibliothek mitorganisierte und mitgetragene Veranstaltung, insbesondere für das Lehrpersonal der Universität, statt. Am ersten Tag wurden in mehreren Vorträgen u.a. die bereits laufenden Multimediaprojekte an der Universität vorgestellt bzw. die Anforderungen an multimediales Lehren und Lernen von kompetenten Fachleuten vorgetragen. Mit Beteiligung des Ministers v. Trotha diskutierten die Referenten sodann auf dem Podium einige wesentliche Fragen und Probleme multimedialer Lehre in der Hochschule.
Am zweiten Tag wurden die Multimediaprojekte der Universität, darunter auch die Arbeit des AV-Medienzentrums der Universitätsbibliothek, im Rahmen einer gut besuchten Multimediamesse der Universitätsöffentlichkeit präsentiert.

Virtuelle Informationstheke

Die UB Freiburg bietet jetzt auf ihren WWW-Seiten eine "Virtuelle Informationstheke" an. Die Benutzer können durch diesen neuen Service ihre Fragen und Anregungen an die Bibliothek rund um die Uhr abschicken. Die Bibliothek bemüht sich um eine möglichst rasche Beantwortung der Fragen. Die Antworten werden ausschließlich in elektronischer Form versandt.



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