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Ausstellung in den Lesesälen I und II der UB |
Ein Großteil der Buchobjekt-Sammlung der Freiburger
Universitätsbibliothek geht zurück auf eine von Studierenden der
Kunstgeschichte erarbeitete Ausstellung "buchobjekte", die 1980 im
Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek zu sehen war. Dieser
Grundstock wurde im Laufe der Jahre um weitere Arbeiten ergänzt,
darunter einige Dauerleihgaben des Regierungspräsidiums
Südbaden. Die jetzige Ausstellung in den Vitrinen der Lesesäle I
und II der Bibliothek präsentiert eine Auswahl aus diesen
Sammlungsbeständen. Literatur: "buchobjekte". Ausstellung
in der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau vom 13. Juni bis
10. Juli 1980. - Freiburg i. Br.: Mulator, 1980.
Veronika Mertens: Bilder, Bücher und Steine : Kunstwerke in der
Universitätsbibliothek. - In: Tradition - Organisation - Innovation.
- Freiburg i. Br.: Universitätsbibliothek, 1991, Bd. 2, S.
242-283.
Veronika Mertens: Nicht nur die Wissenschaft... : ein Kunstführer
durch die Universität Freiburg. - Freiburg i. Br.: Rombach, 1995. -
S. 100-104.
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"In einer Zeit, in der neben Radio und Fersehen
Mikrofiches, Disketten und Kassetten mehr und mehr die Medienlandschaft
prägen und das Buch als Informationsspeicher zu ersetzen suchen,
haben sich viele Künstler wieder auf das Buch besonnen, haben es auf
verschiedene Weise neu gedeutet und verarbeitet. Nur in den seltensten
Fällen dienen die so entstandenen Buchobjekte noch auf
herkömmliche Art der Informationsvermittlung. Doch obwohl das Lesen
von Buchstaben, Wörtern und Sätzen hier in der Regel kaum noch
möglich ist, fordern sie den Betrachter auf, genau hinzuschauen,
genau zu lesen, um die Sprache des Materials und der Formen zu verstehen,
um ästhetisch vermittelte Botschaften zu empfangen. Diese Botschaften
sind formuliert in Objekten, die Form und Funktion des Buches
künstlerisch reflektieren oder in denen vorgefundene oder vom
Künstler selbst geschaffene Bücher zu einer eigenen
künstlerischen Aussage weiterverarbeitet sind...
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Während die
einen Buchobjekte sich dem Betrachter öffnen und ihm ihre wenngleich
auch oft rätselhaft geheimnisvolle Schrift darbieten, so sind andere
verschlossen, versiegelt, verschnürt, versteinert, konserviert in
Wachs oder Beton. ... Immer war mit dem Niederschreiben der Wunsch
verbunden, Flüchtiges zu bewahren. Dieses Thema schlägt
beispielsweise Burkhart Beyerle mit seinem "Buch Stein" an. Während
der Stein zum Träger einer geschriebenen Klage über die
flüchtig hineilenden Jahre wird, hält er - wie ein
Briefbeschwerer auf einer Ausgabe der Bibliotheca Teubneriana liegend -
zugleich das Flüchtige fest, wird zum Bewahrer des Vergangenen gegen
das unaufhörlich Nachfolgende, bindet die Gedanken. ... So [wird] die
Zeitlichkeit ein immer wieder neu gestaltetes Thema in der
Buchobjektkunst."
aus: Veronika Mertens: Nicht nur die Wissenschaft
... : ein Kunstführer duch die Universität Freiburg. - Freiburg
i. Br. : Rombach, 1995. - S. 103-104. |
... eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Freiburg
© Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.
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