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Finnland im Wirkungsbereich der Ostsee und Deutschlands

eine Kartenausstellung in der Universitätsbibliothek Freiburg

5. - 10. Oktober 1998

Veranstalter:
Deutsch-Finnische Gesellschaft Südbaden
und Finnland-Institut in Deutschland


Über die Ostsee wurden Jahrhunderte lang europäische Einflüsse in den Norden vermittelt und skandinavische Wirkungen fanden durchaus auch ihren Weg nach Mitteleuropa. Verbindungen im Altertum spiegeln sich in vorhistorischen Funden wie in germanischen Lehnwörtern der finnischen Sprache. Über die Ostsee segelten nordwärts und südwärts Kaufleute, Geistliche, Gelehrte - und Soldaten, manchmal sogar zur gleichen Zeit.

Mit der Zunahme der Ostseeschiffahrt und den damit verknüpften Wechselwirkungen entwickelten sich die Schiffe, die Navigationstechnik und auch die Karten. Die Verkehrskapazität hat sich im Laufe weniger Jahrhunderte vertausendfacht. Reisen und Transporte haben einen modernen Lebensstandard an südlichen wie nördlichen Küsten der Ostsee ermöglicht.

Der kulturelle Austausch über die Ostsee war häufig an starke Persönlichkeiten gebunden. Der Hamburger Musiker Friedrich Pacius wurde zum Komponisten der finnischen Nationalhymne, der Berliner Carl Ludwig Engel zum bedeutendsten finnischen Architekten im 19. Jahrhundert. Die finnischen Opernsänger Kim Borg, Martti Talvela, Tom Krause oder Matti Salminen gehörten Jahrzehnte hindurch zu den populärsten Künstlern auf deutschen Bühnen.

Die Ausstellung "Finnland im Wirkungskreis der Ostsee und Deutschlands" stützt sich vor allem auf die historischen Phasen des Kartenbildes über Finnland und die Einflüsse aus dem Ostseeraum und Deutschland im entsprechenden Zeitraum. Es werden 30 Tafeln ausgestellt.

Die Ausstellung beginnt mit einer Weltkarte aus dem 13. Jahrhundert. Die katholische Kirche bestimmte damals das Weltbild, Jerusalem und das heilige Land lagen in den damaligen pfannkuchenartigen Weltkarten in der Mitte.

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Richard of Haldingham: Terrarum Orbis Tabulam. Hereford ca. 1285. 54x64", Originalmanuskript: Kathedrale zu Hereford, England

Der Norden wurde damals auf der linken, der Süden der Welt auf der rechten Kartenseite dargestellt. Das Schicksal der nordischen Länder war es, an den äußersten Rand der bekannten Welt gedrängt zu sein. Auf der linken Seite der 1285 von Richard of Haldingham gezeichneten Weltkarte steht nahe am Kartenrand ein Skiläufer mit angeschnallten Skiern; dies dürfte die früheste Abbildung eines Finnen oder eines Lappen überhaupt sein.


verantwortlich für den Text:
Deutsch-Finnische Gesellschaft Südbaden
C. Heydemann




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