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Zwischen Ludwig XIV. und Leopold I.
eine Ausstellung des Universitätsarchivs Freiburg
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Im November 1677 eroberte Marschall Créqui im Auftrag König Ludwigs XIV. die Stadt Freiburg. In der Folge brach der Lehrbetrieb an der vorderösterreichischen Universität mit Ausnahme des Unterrichts der Jesuiten zusammen. Die Professoren flohen. Am 11. November 1684 wurde die Universität unter nunmehr französischer Herrschaft wiedereröffnet. Österreich konterte auf Befehl Kaiser Leopolds I. mit einer Verlegung seiner Universität nach Konstanz, die am 11. November 1686 den Lehrbetrieb aufnahm. Diese Spaltung fand mit der Rückgabe Freiburgs an Österreich im Jahre 1698 ihr Ende, das die französisch-städtische Gründung umgehend schloß und die eigene Universität in den Breisgau zurückverlegte.
Das 300jährige Jubiläum der Rückkehr der vorderösterreichischen Universität aus ihrem Konstanzer "Exil", wie es die Zeitgenossen nannten, ist der Anlaß für diese Ausstellung des Universitätsarchivs. Gezeigt werden die bedeutendsten Urkunden zur Universitätsgeschichte, wichtige Hoheitszeichen wie Wappen, das Universitätszepter und die Siegel, dazu Waffen und andere Relikte der Kriege, die Auswirkungen des Festungsbaus auf die Städte und das universitäre Leben. Die wirtschaftlichen Grundlagen der Universitäten, Grundbesitz, Kredite und Zehntrechte, waren zwischen den verfeindeten Universitäten hart umkämpft. Auch die damaligen Professoren und Studenten haben Spuren hinterlassen, denen in der Ausstellung nachgegangen wird. Vertieft werden u.a. die familiären Verflechtungen der Professorenschaft mit städtischen und landesherrlichen Würdenträgern und mit der Geistlichkeit sowie der häufig gewalttätige Umgang der Studenten, Soldaten und Handwerksburschen auf den nächtlichen Gassen. So ist das Ziel der Ausstellung, ebenso in die politischen Ursachen der Universitätsspaltung wie in den zeitgenössischen Alltag einzuführen.
Den Anstoß für das Projekt gab das Archivprogramm der Volkswagen-Stiftung, das die Mittel zur systematischen Verzeichnung der ungeordneten und verstreuten Archivalien der Spaltungszeit bereitstellte. Mit der Ausstellung sollen einige inhaltliche Aspekte der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Herbstausgabe der Freiburger Universitätsblätter erläutert die einzelnen Ausstellungsthemen und dokumentiert gleichzeitig die Ergebnisse erster Forschungen.
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