Die Universität Freiburg nach dem Bombenangriff am 27. November
1944
im Rahmen von
"Zerstörungshorizont - eine archäologische Collage über
den Krieg"
Eine eigene Vitrinenaussstellung in der Schau "Zerstörungshorizont
- eine
archäologische Collage über den Krieg" befasst
sich mit der Situation Freiburgs nach dem Bombenangriff der Alliierten
am 27. November 1944:
Die erschütternde Foto-Dokumentation zeigt das innerhalb von
zwanzig
Minuten entstandene Leid: 3.000 Tote und 10.000 Verletzte hatte
Freiburg
zu beklagen. Außerdem fielen weite Teile der Alt- und Nordstadt
den
Explosionen zum Opfer, darunter - in unterschiedlichem Grad - auch
Universitätsgebäude.
Die präsentierten Fotografien des Universitätarchivs
sind in den Vitrinen des Foyers im Erdgeschoss der UB neben dem
Eingang zur Archäologischen Sammlung während der UB-Öffnungszeiten
zum Teil erstmalig zu sehen.
"Zerstörungshorizont - eine archäologische Collage über
den Krieg"
Archäologische Sammlung der Universität Freiburg
22. Februar 2003 bis 04. Mai 2003
Mo bis Fr 14:00 bis 19:00 Uhr
www.antikedigital.de

Auf die aktuelle Kriegssituation reagierte die Archäologische
Sammlung der Universität Freiburg kurzfristig und eröffnete
am Samstag, den 22. Februar 2003, um 19 Uhr im Erdgeschoß der
Universitätsbibliothek, Werthmannplatz 2, die neue Ausstellung "Zerstörungshorizont
- eine archäologische Collage über den Krieg." Der
Idee, sich dem Thema Krieg und Zerstörung in einem Ausstellungsprojekt
anzunehmen, schlossen sich spontan zahlreiche Dozenten und Studierende
des Archäologischen Instituts an.
"Zerstörungshorizont - eine archäologische Collage über
den Krieg" will in erster Linie auf eines aufmerksam machen:
Was uns heute beschäftigt, hat schon in den vergangenen Jahrtausenden
die Gemüter erregt. In Kooperation mit dem Seminar für
Alte Geschichte, dem Seminar für Vorderasiatische Archäologie,
der Universitätsbibliothek und dem Universitätsarchiv
Freiburg ist eine Ausstellung erarbeitet worden, die in Form eines
multimedialen Streifzuges durch die Kriegs- und Herrschergeschichte
des Altertums bis in die Neuzeit das Thema Krieg und Zerstörung
veranschaulicht. Zerstörungshorizonte, das sind normalerweise
Schichtenbefunde bei Ausgrabungen, die den Archäologen willkommen
sind, weil sie sichere historische Anhalte und Datierungsmöglichkeiten
bieten. Die Ironie des Begriffs fügt sich in den collagenartigen
Charakter der Präsentation insgesamt.
Ziel der Ausstellung ist es, die weltweite Kriegsgefahr und Kriegsangst
zu thematisieren und dem Besucher eine Auseinandersetzung mit dem
historischen Phänomen Krieg anhand von Funden und Bildern
aus Kunstproduktion und Alltagswelten zu ermöglichen. Die
Besucher treffen auf eine Montage über Kriegsschauplätze,
Kriegsherren, Kriegsopfer und Kriegsstrategien. Die radikale Zerstörung
Karthagos durch die Römer dokumentieren in aller Deutlichkeit
antike Schriftzeugnisse. Eine Videoinstallation wird ebenso anzutreffen
sein wie die Text-Bild-Collage kriegerischer Praktiken im Alten
Orient oder eine Fotoschau über die Zerstörung der Freiburger
Universität 1944.
Exponate aus der Freiburger Sammlung werden ergänzt durch
Münzen des Seminars für Alte Geschichte, Leihgaben des
Universitätsarchivs sowie der Freiburger Antiken-Galerien
Günter Puhze und Jürgen Haering. Ein spektakuläres
Highlight kommt von der Elbe an die Dreisam: Das Sächsische
Landesmuseum für Archäologie stellt erstmals Funde der
Grabungen an der Dresdener Frauenkirche zur Verfügung. Die
bislang nicht gezeigten Objekte geben eindrucksvoll Zeugnis vom
Zerstörungshorizont des Zweiten Weltkriegs
Das Vorhaben versteht sich als dynamisches, in Teilen auch ergebnisoffenes
Projekt. Die Veranstalter bezeichnen es als ausdrückliches
Anliegen, ein Diskussionsforum für Universität, Schule
und Gesellschaft gleichermaßen anzubieten. Um das ambitionierte
Projekt realisieren zu können, konstituierte sich kurzfristig
eine Sponsoring-Gemeinschaft, der Firmen der Regio und Geschäfte
des Einzelhandels beigetreten sind. |