EUCOR-Bibliotheksinformationen - Informations des bibliothèques: 15 (2000)

Kurzmeldungen / Actualité en bref

Meldungen aus Karlsruhe

Unterstützung von Recherche und Dokumentlieferung an der Universitätsbibliothek Karlsruhe – DFG-Förderung für den Karlsruher Virtuellen Katalog

Im März diesen Jahres hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der Universitätsbibliothek Karlsruhe Mittel für den Betrieb des Karlsruher Virtuellen Katalogs zur Verfügung gestellt. Die Mittel wurden dazu verwendet, notwendige Hardware zu beschaffen.

Der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) wurde 1997 von der Universitätsbibliothek Karlsruhe entwickelt und hat sich seitdem zu einem der wichtigsten bibliographischen Nachweisinstrumente im deutschsprachigen Raum entwickelt. Er wird von Wissenschaftlern, Studenten und Bibliothekaren intensiv genutzt, um Literatur in den elektronischen Katalogen deutscher und ausländischer Bibliotheken ausfindig zu machen.
Bislang wurde der Karlsruher Virtuelle Katalog von der UB Karlsruhe als Dienstleistung für die Wissenschaft mit eigenen Mitteln betrieben, was jedoch angesichts der hohen und stetig steigenden Zugriffszahlen, die im Februar bei über 735.000 lagen, nicht mehr möglich war.
Die Förderung der DFG stellt die Anerkennung des KVK als wichtiger Infrastrukurleistung des deutschen Bibliothekswesens dar und bietet eine Basis für den weiteren Betrieb des KVK in der Zukunft.
Die Internet-Adresse des KVK lautet: http://kvk.uni-karlsruhe.de.

Die KVK-Technologie erlaubt es auch, mit wenig Aufwand Virtuelle Spezialkataloge zu erstellen, wie den Karlsruher Gesamtkatalog, den EUCOR-Katalog zum Nachweis von Büchern in Bibliotheken der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten oder den Virtuellen Katalog Rheinland-Pfalz. Ebenfalls mit DFG-Förderung entstanden der Virtuelle Katalog des Sondersammelgebiets "Vorderer Orient / Nordafrika" und der Virtuelle Katalog Kunstgeschichte.

Christoph-Hubert Schütte, Universitätsbibliothek Karlsruhe


Regionales Transportzentrum an der Universitätsbibliothek Karlsruhe

Am 1.12.1999 wurde in der Universität Karlsruhe das Fernleihumladezentrum für die Region Südwest eingeweiht. Im Fernleihverkehr zwischen den deutschen Bibliotheken fallen rund 3,4 Mio Transporteinheiten (2,4 Mio. Bücher und 1 Mio. Aufsatzkopien) an. Die Buchtransporte werden traditionell und nachgewiesen kostengünstig durch den bibliothekseigenen Bücherautodienst und durch Posteinzelversand erledigt. Bücherautodienste verkehren innerhalb von Leihverkehrsregionen, die sich an den Grenzen der Bundesländer orientieren. Die Leihverkehrsregion Südwest umfasst Baden-Württemberg, die Pfalz und das Saarland.

Die Einrichtung des Fernleihumladezentrums ist die Konsequenz einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die 1998 durchgeführt wurde und ergab, dass die wirtschaftlichste Art der Buchbeförderung eine Kombination von regionalen Bücherautos und überregionalem Postcontainerversand ist. Die Bücherautos sorgen wie bisher für den direkten Transport zwischen den

Bibliotheken einer Leihverkehrsregion, erhalten aber als weitere Aufgabe den Transport von Sendungen aus der Leihverkehrsregion zu einem Transportzentrum, wo die Lieferungen zusammengefasst und in Postcontainern an Transportzentren in anderen Leihverkehrsregionen geschickt werden. Von dort aus wird an die Bestimmungsbibliotheken weitergeleitet. Damit wird der bisherige teuere Posteinzelversand weitgehend abgelöst. An der Universitätsbibliothek Karlsruhe wurde daher ein entsprechendes Transportzentrum für die südwestdeutsche Region eingerichtet. In anderen Leihverkehrsregionen werden solche Zentralen zur Zeit aufgebaut.

In Karlsruhe wird derzeit Transportgut der Bücherautos aus der Region Baden-Württemberg/ Pfalz/ Saarland und aus Mainz umgeladen. Containerverbindungen bestehen von Karlsruhe aus zu den Leihverkehrsregionen Bayern, Sachsen und Niedersachsen. Dort erfolgt die Verteilung innerhalb der jeweiligen Region. Von der Zentrale des Landes Niedersachsen in Göttingen aus besteht zusätzlich die Möglichkeit des Weitertransports in die Bundesländer Bremen und Mecklenburg-Vorpommern; von der bayerischen Zentrale in Regensburg aus auch nach Innsbruck und Bozen. Umgekehrt übernimmt die Transportzentrale Karlsruhe die Weiterleitung von Sendungen aus Bayern, Sachsen, Niedersachsen sowie Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem besteht innerhalb Baden-Württembergs wegen der ungünstigen Lage für eine Bücherautoanbindung ein Containerdienst zwischen Karlsruhe und Ulm sowie zwischen Karlsruhe und Konstanz.

Wegen des zu erwartenden hohen Transportvolumens wurde für das Fernleihumladezentrum direkt an der Haupteinfahrt der Universität Karlsruhe auf dem Gelände der ehemaligen Reifenprüfanstalt ein provisorisches Gebäude errichtet. Dauerhaft wird das Fernleihumladezentrum dann im geplanten Erweiterungsbau der Universitätsbibliothek untergebracht werden.

Michael Mönnich, Universitätsbibliothek Karlsruhe



zum nächsten Beitrag - l'article suivant
zurück zum Inhaltsverzeichnis - retour à l'index