EUCOR-Bibliotheksinformationen - Informations des bibliothèques: 3 (1993)
Schwerpunktthema: UB Karlsruhe


Die Universitätsbibliothek Karlsruhe im historischen Überblick

Annelies Stamm

Am 20. Oktober 1840, 15 Jahre nach Gründung der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ordnete das badische Ministerium des Inneren in einem Erlaß an, "alle der Anstalt gehörenden Bücher und Karten zu sammeln und einen Katalog darüber zu fertigen, sowie dafür zu sorgen, daß Bücher künftighin nur gegen Empfangsbescheinigung ausgeliehen werden, daß überhaupt die Bibliothek in Ordnung verbleibe". Gleichzeitig beauftragte das Ministerium den Schreiblehrer Andreas Forstmeyer mit dem Vollzug dieser Anordnung. Zum Bibliothekszimmer wurde ein bis dahin als Karzer genutzter Raum bestimmt. Obwohl bereits in den Anfangsjahren der Polytechnischen Schule ein bescheidener Bibliotheksfonds zur Verfügung stand, aus dem laufend Zeitschriften und Bücher gekauft worden waren, gab erst dieser Erlaß die Rechtsgrundlage für den Aufbau einer zentralen Schulbibliothek. Der 20. Oktober 1840 ist daher als Gründungstag der Universitätsbibliothek anzusehen.

Die Leiter der Bibliothek im 19. Jahrhundert waren durchweg Lehrer und Professoren der Polytechnischen Schule, die ab 1865 den Titel "Technische Hochschule" führte. Dem Schreiblehrer Andreas Forstmeyer folgten die Professoren Karl Seubert (Chemische Technologie), Wilhelm Schell (Mathematik), Gustav Mie (Physik), Robert Haussner (Mathematik) und Hans Hausrath (Forstwissenschaft). Sie alle konnten sich nur nebenamtlich der bibliothekarischen Verwaltungsarbeit widmen und je nach ihrem Interesse an organisatorischen Tätigkeiten und ihrem Geschick im Umgang mit den meist wenig kooperativ eingestellten Kollegen aus der Professorenschaft haben sie die Entwicklung der Bibliothek mit kleinen oder großen Schritten vorangetrieben. Die bescheidene Honorierung der bibliothekarischen Nebenarbeiten bot keinen großen Ansporn und eine Unterstützung bei einfachen Schreib- und Routinearbeiten durch Hilfskräfte wurde ihnen erst im Laufe von mehreren Jahrzehnten zuteil.

Aus der Reihe dieser Gelehrtenbibliothekare ist besonders Wilhelm Schell hervorzuheben, der die Bibliothek 33 Jahre leitete. 1868 übernahm der Professor für Mathematik zu seinen Lehraufgaben die Betreuung der Bibliothek. Er besaß in glücklicher Kombination die Anlagen, die einen guten Bibliothekar auszeichnen: praktischen Sinn für Verwaltungsaufgaben, Organisationstalent, Liebe und Fähigkeit zu unauffälliger, gewissenhafter Kleinarbeit und eine positive Einstellung zu schöpferischer wissenschaftlicher Arbeit. Mit einer wohldurchdachten Bibliotheksordnung schuf er die Grundlagen für eine funktionsfähige und vorbildliche naturwissenschaftlich-technische Bibliothek universellen Charakters. Wichtige bibliothekarische Einrichtungen wie Lesezimmer, Sofortausleihe, Vormerkungen, Zeitschriftenverzeichnisse und Neuerwerbungslisten gehen auf seine Initiative zurück. Auch großzügige Öffnungszeiten sind sein Verdienst. "Die Bibliothek ist wöchentlich 42 Stunden geöffnet, Ferien hat dieselbe nicht", so ein Bericht Schells an seine vorgesetzte Behörde.

Durch kluge Anschaffungspolitik und mit großer Sachkenntnis baute Schell die kleine Büchersammlung von 4.000 bis 5.000 Bänden, die er bei seinem Amtsantritt vorfand, zu einem ansehnlichen Bestand von fast 69.000 Bänden aus, deren fast lückenloses Gefüge der Karlsruher Hochschulbibliothek einen der ersten Plätze unter den deutschen TH-Bibliotheken einräumte.

Schell gelang es im Laufe seiner Amtszeit, mehrere Mitarbeiter für die Arbeiten in der Bibliothek zu gewinnen. Während seinem Vorgänger nur gelegentlich ein Diener der Polytechnischen Schule für Botengänge zur Verfügung stand, beantragte Schell als erstes einen Bibliothekssekretär, der ihm auch sofort bewilligt wurde. Später kamen noch ein weiterer Bibliothekssekretär, ein Bibliotheksgehilfe, ein Bibliotheksdiener sowie eine wissenschaftliche Hilfskraft hinzu. Damit wurde die Bibliothek eine selbständige Verwaltungseinrichtung innerhalb der Hochschule.

Der Auswahl seiner bibliothekarischen Hilfskräfte widmete Schell die allergrößte Sorgfalt. Seine Ansprüche an die Mitarbeiter im gehobenen Dienst hat er in fünf Punkten zusammengefaßt:

  1. Einige Kenntnis der alten und modernen Sprachen
  2. Eine deutliche, coulante Handschrift und Gewandheit im Expediren (d.h. im Anfertigen von Schriftsätzen)
  3. Geschäftskenntnis in Verwaltungs- und Rechnungssachen
  4. Sinn für Accuratesse und Ordnung, sowie Interesse für die Bibliographie
  5. 5. Leutseliger Charakter und Höflichkeit im Umgange.

Dem ist auch heute nur wenig hinzuzufügen oder abzuziehen.

In den gut drei Jahrzehnten unter Schell hat sich die Differenzierung des bibliothekarischen Berufs in vier Laufbahnen herausgebildet: Wissenschaftlicher, gehobener, mittlerer und einfacher Dienst.

Der Ausbau des Bestandes, die Zunahme des Personals und eine starke Steigerung der Benutzung erforderten im Laufe der Zeit auch eine Erweiterung der Räumlichkeiten der Bibliothek. Der ehemalige Karzer, das allererste Bibliothekslokal, erwies sich schon nach wenigen Jahren als zu klein und so bezog die Bibliothek 1854 den T-förmigen Anbau an das Hauptgebäude der Polytechnischen Schule. Dort war sie zunächst im Erdgeschoß, später im ersten Obergeschoß untergebracht. Um die Jahrhundertwende bestand die Bibliothek aus mindestens drei Magazinräumen, dem Lesezimmer und einem Dozentenzimmer.

Wilhelm Schell schied 1901 aus dem Dienst. Die drei nachfolgenden Gelehrtenbibliothekare waren jeweils nur kurze Zeit im Amt. Sie haben daher keine nachhaltigen Akzente setzen können. Um mehr Kontinuität in der Betreuung der Bibliothek zu erreichen, entschied sich das Ministerium 1906 für die Berufung eines Berufsbibliothekars. Die Wahl fiel auf den Physiker und Mathematiker Dr. Karl Brodmann von der Kgl. Bibliothek Berlin.

Dieser erreichte als erstes eine dringend notwendige Raumerweiterung. Der Bibliothek wurden weitere Geschosse im T-Bau zugewiesen und durch die Herausnahme von Decken und den Einbau von selbsttragenden Eisengestellen konnte eine viergeschossige Magazinanlage geschaffen werden.

Eine umfangreiche Neuorganisation im Katalogbereich nahm er ebenfalls in Angriff. Das voraussichtlich noch bis Ende 1993 gültige Sachkatalogschema geht auf seinen Entwurf zurück, es wurde gleichzeitig Grundlage für die Magazinaufstellung. Vor allem die Angleichung der Formalkatalogisierung an die Preußischen Instruktionen erforderte intensive Arbeit, die sich über mehrere Jahre hinzog. Leider konnte Brodmann die von ihm in Gang gesetzten Arbeiten nicht selbst vollenden, er starb 1915 ganz plötzlich an einer perniziösen Angina.

Sein Nachfolger, der Mathematiker und wissenschaftliche Bibliothekar Dr. Karl Theodor Schmidt, leitete die Bibliothek bis 1952, fast 36 Jahre lang. In seine Amtszeit fielen die größten politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen, von denen auch die Bibliothek unmittelbar betroffen wurde.

Schmidt setzte die von Brodmann begonnene Umstrukturierung der Kataloge fort, erweiterte das System des Realkatalogs durch die Einführung eines Formal- und eines Regionalschlüssels und ergänzte den Alphabetischen Katalog durch einen biographischen und einen Vereins- und Behördenkatalog. Obwohl der Erwerbungsetat relativ bescheiden war und in der Inflationszeit der Devisenmangel den Ankauf ausländischer Literatur sehr erschwerte, erfuhr der Bestand ein stetiges Wachstum und erreichte 1939 eine Größe von ca. 300.000 Bänden. Die Zahl der Mitarbeter wuchs nur geringfügig. Neben den beiden wissenschaftlichen Bibliothekaren bestand das Personal bei Ausbruch des 2. Weltkriegs aus fünf Inspektoren und drei Unterbeamten. Hinzu kamen noch zwei Inspektorenanwärter. Trotz des allmählich wachsenden Leihverkehrs und der Mitarbeit am Deutschen Gesamtkatalog konnte die Bibliothek ihre Aufgaben mit diesem kleinen Mitarbeiterstab gut erledigen, Restbestände unkatalogisierter Bücher gab es nicht.

Mit großer Beharrlichkeit hatte Schmidt auch die räumliche Unterbringung der Bibliothek stetig verbessert und bis 1938 den gesamten T-Bau für sie gewonnen. Zu einem Ausbau mit weiteren selbsttragenden Eisengestellen für neue Magazine kam es jedoch wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr.

Im Kriegsjahr 1944 erlebte die Bibliothek ihre schlimmste Katastrophe: Bei einem schweren Luftangriff im September fielen zwei Drittel des gesamten Buchbestandes dem Feuer zum Opfer, das Gebäude brannte völlig aus. Nur ein kleiner Teil der Bücher war vorher ausgelagert worden, darunter das Archiv der Hochschulschriften und Bestände der Fächer Architektur, Kunstgeschichte und Meteorologie. Die wichtigste naturwissenschaftliche und technische Literatur war am Ort geblieben, weil sie für kriegswichtige Forschungsarbeit an der Hochschule benötigt wurde.

Mit großem persönlichen Einsatz und ohne jede Unterstützung durch eine vorgesetzte Behörde bemühte sich Schmidt zusammen mit drei Inspektorinnen um ein sicheres Quartier für die vom Brand verschonten Bände und das wenige gerettete Bibliotheksmaterial, zu dem auch der Standortkatalog gehörte. In Hohenlohe auf Schloß Weikersheim fanden sie schließlich im Dezember 1944 eine Zuflucht, sowohl für die Bücher wie für die Bibliothekare. In drei als Arbeits-, Wohn- und Schlafzimmer genutzten Räumen versuchten sie bibliothekarisch weiterzuarbeiten bis der Ausfall aller Verkehrs- und Telefonverbindungen diesen Bemühungen ein Ende setzte.

Gleich nach der Kapitulation bemühten sich Schmidt und seine Mitarbeiterinnen um eine Rückkehr nach Karlsruhe, doch wegen des Mangels an geeigneten Räumen in der stark zerstörten Stadt konnten die Bücher erst im Februar 1946 aus Weikersheim zurücktransportiert werden. Nach kurzer Unterbringung in den Räumen des Polytechnischen Vereins bekam die Bibliothek in einer 7 km von der Hochschule entfernten Kaserne einen Bau zugewiesen, der es erlaubte, die ausgelagerten Bestände zurückzuholen und wieder einen geordneten Bibliotheksbetrieb aufzunehmen. Dabei war die Zahl der Mitarbeiter sehr klein. Zu den drei Inspektorinnen kam noch ein Amtsgehilfe und eine Inspektoranwärterin.

Es wurde sofort mit dem Neuaufbau der Kataloge begonnen. Im geretteten Standortkatalog wurden die noch vorhandenen Bücher gekennzeichnet und durch Abschrift ein neuer Alphabetischer und ein Systematischer Katalog in Zettelform angelegt. Bei der Magazinaufstellung ging man zum Numerus currens über, für den neuen Standortkatalog wählte Schmidt die Bandform nach dem Vorbild der Deutschen Bücherei in Leipzig.

Ein schwerwiegender Nachteil des neuen Standorts der Bibliothek war die große Entfernung zur Hochschule. Es waren zwar neben der Bibliothek auch einige Institute, die Hochschulverwaltung und eine Mensa in die "Westhochschule" genannte Kaserne gezogen, die weitaus meisten Institute aber, vor allem die Hörsäle, befanden sich auf dem alten Hochschulgelände. Dort richtete die Bibliothek in einem der Fakultätsgebäude einen kleinen Lesesaal mit Katalogen und einer Ausleihstelle ein, was aber nur als eine Notlösung betrachtet werden konnte.

Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst 1952 hat sich Schmidt mit großer Zähigkeit um die Rückkehr in den inzwischen wieder aufgebauten T-Bau bemüht, die Belange der Bibliothek wurden aber immer zugunsten anderer Hochschuleinrichtungen zurückgesetzt.

Nachfolger von Dr. Karl Theodor Schmidt wurde der wissenschaftliche Bibliothekar und Professor der Geographie Dr. Ruthardt Oehme. Er setzte die intensiven Bemühungen von Schmidt um eine funktionsgerechte Unterbringung der Bibliothek beharrlich fort. Nachdem der T-Bau vom Pharmazeutischen Institut besetzt worden war und damit für die Bibliothek endgültig verloren schien, strebte Oehme die Errichtung eines Neubaus an, denn die räumlichen Gegebenheiten im Kasernenbau der Westhochschule genügten den Erfordernissen bibliothekarischer Arbeit nur unzureichend.

Der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland machte sich auch im Hochschulbereich bemerkbar und nachdem die Bedürfnisse der Institute einigermaßen befriedigt waren, wurde der Hochschulbibliothek endlich ein Neubau bewilligt. Dabei war zwischen zwei Modellen zu wählen, einem flächenmäßig ausgedehnten Bau auf dem Gelände der Westhochschule und einem "Bücherturm" mit kleiner Grundfläche an zentraler Stelle auf dem Campus der Osthochschule. Oehme entschied sich für die Lage auf dem Campus und brachte damit die Bibliothek nach 20 Jahren wieder ins Zentrum der Hochschule zurück. Über 10 Jahre erstreckte sich die Bauphase. Oehme durfte gerade noch den Einzug ins neue Gebäude feiern, bevor er 1966 in den Ruhestand ging.

Nach der durch Mangel und Notlösungen geprägten ersten Nachkriegszeit setzte in den 60er Jahren ein lebhafter Aufschwung ein, der sich in der Bibliothek durch eine steigende Zuwachsrate im Buchbestand und eine wachsende Zahl von Mitarbeitern bemerkbar machte. Natürlich waren auch die Studentenzahlen und damit die Benutzung entsprechend gestiegen. Als Oehme aus dem Amt schied hatte die Bibliothek einen Bestand von ca. 260.000 Bänden und 63 Mitarbeiter.

Nachfolger von Ruthardt Oehme wurde der Biologe und wissenschaftliche Bibliothekar Dr. Dietrich Poggendorf. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Bibliothek zu einer modernen, auf die aktuellen Bedürfnisse der Hochschule ausgerichteten Dienstleistungseinrichtung. Der gerade bezogene Neubau erforderte die Umstrukturierung einiger Abteilungen und bot Möglichkeiten zur Einrichtung neuer Bereiche. Mit großer Detailkenntnis und einem sicheren Blick für pragmatische Lösungen versuchte Poggendorf, die Nachteile der kleinen Geschoßflächen mit organisatorischen Mitteln auszugleichen. Die ursprünglich für das 3. Obergeschoß vorgesehene Lehrbuchsammlung wurde wegen der kürzeren Wege für die Benutzer in das 1. Obergeschoß verlegt. Dafür konnte im 3. Obergeschoß ein Zeitschriftenlesesaal eingerichtet werden, in dem die meistbenutzten Zeitschriften mit ihren letzten 10 Erscheinungsjahren präsent aufgestellt wurden.

Ein besonderes Anliegen war Poggendorf die Bildung eines Bibliothekssystems aus den 140 unabhängig nebeneinander existierenden Institutsbibliotheken und der zentralen Hochschulbibliothek. Hierfür richtete er eine neue Abteilung in der Hochschulbibliothek ein, über die an anderer Stelle in diesem Heft berichtet wird [1]. Der fortschreitenden Entwicklung in der elektronischen Datenverarbeitung stand er sehr aufgeschlossen gegenüber und versuchte schon frühzeitig, sie für die Bibliothek zu nutzen, zumal er bei den Benutzern einer Technischen Hochschulbibliothek eine hohe Akzeptanz voraussetzen konnte. Bereits 1970 stellte er die Katalogisierung auf eine halbautomatisierte Datenerfassung mit dem System Flexowriter um. Dabei wählte er das von der UB Konstanz entwickelte Erfassungsschema im Hinblick auf einen später zu erwartenden Verbundkatalog. Daß die Entwicklung in diese Richtung gehen würde, stand für ihn außer Frage. Über die Entwicklung der Katalogisierung wird an anderer Stelle in diesem Heft berichtet [2].

Auch beim Aufbau des Baden-Württembergischen Zeitschriftenverzeichnisses (BWZ) wirkte die Bibliothek schon in der Testphase ab Ende 1973 mit. Als eine der ersten Bibliotheken des Landes führte die Universitätsbibliothek 1984 die automatisierte Ausleihverbuchung (System OLAF) ein.

Der "Bücherturm", geplant für eine Universität mit 8.000 Studenten, erwies sich schon wenige Jahre nach Bezug als zu klein, denn die Studentenzahlen wuchsen rapide und überschritten bald das Doppelte. Im Magazin ließ sich durch den Einbau von Fahrregalanlagen in den drei obersten Geschossen Platz gewinnen, der Bestand überschritt 1979 die Zahl einer halben Million Bände. Im Benutzungsbereich jedoch waren die Kapazitäten bald ausgeschöpft. Die Lehrbuchsammlung mußte bis ins Erdgeschoß ausgedehnt werden. Die Möglichkeit, dort Ausstellungen durchzuführen, wurde dafür geopfert. Um Platz für mehr Kataloge und Lesegeräte zu gewinnen, wanderte ein Teil der bibliographischen Nachschlagewerke ins Magazin. Im Zeitschriftenlesesaal wurde zugunsten einer größeren Anzahl von Titeln der Präsenzbestand auf die letzten fünf Jahre verringert.

Trotzdem ließen die Klagen über den zu knapp bemessenen Bestand der Lehrbuchsammlung und der Wunsch nach mehr präsent aufgestellten Zeitschriften nicht nach. 1985 fand ein Architekturwettbewerb für einen Erweiterungsbau statt, konkrete Planungen schlossen sich an, so daß die Bibliothek mit dem ersten Spatenstich für das Jahr 1993 rechnen konnte. Ein rigoroses Sparprogramm hat diesen Plänen zunächst ein Ende gesetzt. Die Bibliothek bereitet sich trotzdem organisatorisch auf den Erweiterungsbau vor, wie an anderer Stelle in diesem Heft zu lesen ist [3].

Als Poggendorf 1988 in den Ruhestand ging, hinterließ er eine Bibliothek, die trotz räumlicher Enge und baulicher Nachteile, trotz stagnierendem Personalbestand bei ständig wachsender Benutzung dennoch den an sie gestellten Anforderungen - dank einer guten Organisation - voll gerecht wurde.

Zu seinem Nachfolger wurde der Maschinenbauingenieur und wissenschaftliche Bibliothekar Christoph-Hubert Schütte berufen, der u.a. einen Schwerpunkt seiner Arbeit im Aufbau eines maschinenlesbaren Katalogsystems sieht, das im gesamten Universitätsbereich als ein integriertes Katalogsystem eingesetzt werden kann und so eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung des Bibliothekssystems darstellt.




 
[1] Vgl. Eckl, L. u. Mönnich, M.: Das Bibliothekssystem der Universität Karlsruhe. - in diesem Heft
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[2] Vgl. Gorenflo, H. u. Kandil, F.: Die Katalogsituation an der Universitätsbibliothek Karlsruhe. - in diesem Heft
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[3] Vgl. Mauthe, S.A.: Von der Magazin- zur Freihandaufstellung. - In diesem Heft.
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