EUCOR-Bibliotheksinformationen - Informations des bibliothèques: 6 (1995)

6. Zusammenkunft der EUCOR-Bibliotheken am 25. Oktober 1994 in der Universitätsbibliothek Freiburg: Protokoll - Procès verbal


Teilnehmer:

Öff. Bibliothek der Univ. Basel Herr Gröbli
Universitätsbibliothek FreiburgFrau Schubel
Herr Kowark
Herr Ruppert
Herr Sühl-Strohmenger
Badische Landesbibliothek KarlsruheFrau Bernhardt
Herr Ehrle
Universitätsbibliothek KarlsruheHerr Schütte
B.N.U de StrasbourgHerr Littler
SCD Université Robert SchumanHerr Baudin


Tagesordnung:

1. Begrüßung durch den Prorektor der Universität Freiburg Prof. Dr. Honerkamp


2. Protokoll der 5. Zusammenkunft vom 07.03.1994

Das Protokoll der 5. Zusammenkunft in Mulhouse wird ohne Änderungen genehmigt.


3. Das WWW-Projekt der Universität Freiburg und seine Bedeutung für EUCOR


Der (für das Gebiet Forschung zuständige) Prorektor Prof. Dr. Honerkamp nutzt seine Anwesenheit, um über das WWW-(World Wide Web-)Projekt der Universität Freiburg und seine Einsatzmöglichkeit im Rahmen von EUCOR zu referieren. Das über Internet verfügbare WWW-System könnte als Standardkanal für den Informationsaustausch zwischen den EUCOR-Universitäten (und somit auch den EUCOR-Bibliotheken) eingesetzt werden.

Prof. Honerkamp demonstriert die Funktionsweise und die Verwendungsmöglichkeiten von WWW und stellt insbesondere den im Aufbau befindlichen WWW-Server der Universität Freiburg vor.


4. Elektronische Dienstleistungen der Universitätsbibliothek Freiburg heute und morgen

Der Leiter des Dezernats EDV der UB Freiburg Herr Ruppert orientiert die Teilnehmer(innen) über die bereits angebotenen wie auch die geplanten elektronischen Dienstleistungen der UB Freiburg.

Seit 1978 besteht die Online-Ausleihverbuchung im Rahmen des Systems OLAF II, das auch über Freiburg hinaus in auch in anderen wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes und der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt wird.

Auf dem Gebiet der universitären Informationsversorgung gibt es seit Ende 1993 in Zusammenarbeit zwischen dem Universitäts-Rechenzentrum und der Universitätsbibliothek das über die Datennetze der Universität verfügbare Informationssystem "INFOBASE" mit einem sehr gut genutzten Angebot an bibliographischen Datenbanken auf CD-ROM, auf Massenspeichern (OVID-UNIX) und auch online, insbesondere für die Naturwissenschaften.

Ab Ende 1994 wird der Online-Katalog der UB Freiburg verfügbar sein.


5. Publikationen

Herr Sühl-Strohmenger präsentiert das Heft 5 der EUCOR-Bibliotheksinformationen sowie in stark erweiterter 2. Auflage den EUCOR-Bibliotheksführer.

Das 5. Heft der Zeitschrift bietet für die meisten Beiträge Zusammenfassungen in der anderen Sprache, in zwei Fällen sogar vollständige Übersetzungen. In Zukunft sollen jedoch von den Verfasser(inne)n kurze Zusammenfassungen ihrer Beiträge für die Übersetzung mitgeliefert werden: französische Résumés bitte direkt an Frau Bernhardt (BLB), deutsche Zusammenfassungen an Herrn Littler (B.N.U.S.).

Die Redaktion bittet darum, die Beiträge künftig als Papierausdruck und auf Diskette (ASCII-Format oder WordPerfect) zu liefern. Für die Veröffentlichung in den EUCOR-Bibliotheksinformationen kommen Artikel in Betracht, in denen über technische Neuerungen, über elektronische und sonstige Dienstleistungen und über wichtige Aspekte der grenzüberschreitenden Benutzung unserer Bibliotheken berichtet wird. In diesem Zusammenhang können herausragende Sonderbestände oder Spezialsammlungen vorgestellt werden. Selbstverständlich sind aktuelle Bibliotheksporträts, beispielsweise nach dem Vorbild der UB Karlsruhe (Heft 3), immer willkommen. Gleiches gilt für Kurznachrichten. Auch Abbildungen oder sonstige Illustrationen sind erwünscht.


6. Interreg-Projekt

Aufgegriffen wird erneut die schon bei dem vorausgegangenen Treffen in Mulhouse diskutierte Frage, ob und in welcher Weise die EUCOR-Bibliotheken an dem von der EU aufgelegten Programm Interreg II partizipieren können und wollen. In Frage käme vor allem die Förderung eines Restaurierungs- oder Verfilmungs- bzw. Digitalisierungsvorhabens in bezug auf erhaltenswerte Oberrhein-Sammlungen. Die lebhafte Diskussion konzentrierte sich auf das Problem, wie sich ein solches Projekt mit dem bereits exitierenden Landesrestaurierungsprogramm Baden-Württemberg vereinbaren ließe (Herr Schütte, Herr Ehrle). Empfohlen wird, daß die B.N.U.S. direkten Kontakt zur Landesarchivdirektion (Herrn Dr. Hartmut Weber) aufnimmt, um eine Abstimmung zwischen beiden Restaurierungsvorhaben herbeizuführen.

Herr Gröbli weist darauf hin, daß auch in der Schweiz unter Federführung des Bundesarchivs in Bern ein Projekt zur Massenentsäuerung - ähnlich demjenigen des Frankfurter Batelle-Instituts - geplant ist.

Herr Ehrle regt an, über ein spektakuläres Projekt nachzudenken, das bei der EU überhaupt erst eine Chance hätte, zum Zuge zu kommen. Ein entsprechendes EUCOR-Projekt sollte innovativ angelegt sein, z.B. im Hinblick auf die Digitalisierung von Oberrhein-Beständen. Vorstellbar sei eine "oberrheinische Kulturdatenbank", und zwar unter Einschluß von Dichternachlässen, wie sie u.a. das Oberrheinische Dichtermuseum in Karlsruhe verwahrt. Herr Baudin schlägt vor, die in den EUCOR-Bibliotheken vorhandenen Ausgaben von Sebastian Brants Narrenschaiff elektronisch zu erfassen und als CD-ROM herauszubringen.

Herr Littler erklärt sich bereit, zunächst einmal mit Herrn Dr. Weber in Stuttgart Kontakt aufzunehmen. Darüber wird in der nächsten Sitzung in Straßburg erneut zu sprechen sein.


7. Brant-Ausstellung

Der bislang erfolgreiche Verlauf der im übrigen vielbeachteten Brant-Ausstellung wird noch einmal ausdrücklich hervorgehoben. Es besteht Einigkeit darüber, daß die EUCOR-Zusammenarbeit bei der Konzeption und der Realisation der Ausstellung gut funktioniert hat und dadurch auch für zukünftige Projekte dieser Größenordnung bestens präpariert erscheint.

Die Kosten der Ausstellung blieben im Rahmen der verfügbaren Mittel, wenn auch die Schlußabrechnung durch die B.N.U.S. erst nach Beendigung der Ausstellung in Freiburg erfolgen kann. Generell war vereinbart worden, daß gemeinsam anfallende Kosten auch von allen, also aus dem gemeinsamen Budget für die Ausstellung, zu tragen seien, während die lokal entstandenen Kosten von der betreffenden Bibliothek bestritten werden müßten.

Zur Sprache gebracht wurde noch die Frage der Freiexemplare des Katalogs für die beteiligten Bibliotheken: Herr Gröbli will mit dem Verleger reden, ob trotz der wohl recht knappen Kostenkalkulation des Verlages einige Freiexemplare zu bekommen sind.


8. Verschiedenes

Frau Schubel bringt aus gegebenem Anlaß die immer noch bestehenden Schwierigkeiten der grenzüberschreitenden Bibliotheksbenutzung in Strasbourg (B.N.U.) zur Sprache. Es gibt dort für externe Benutzer Probleme bei der Ausleihe, denn sie müßten eine gebührenpflichtige Ausleihberechtigung erwerben. Dies widerspreche den EUCOR-Vereinbarungen.

Herr Littler macht darauf aufmerksam, daß die B.N.U. keine universitäre Einrichtung sei wie die Bibliotheken der drei Strasbourger Universitäten. Sie sei deshalb auch nicht vollgültiges EUCOR-Mitglied, sondern arbeite in diesem Verbund lediglich mit. Die B.N.U.S. könne nicht in vollem Umfang den Service für EUCOR anbieten, vor allem nicht auf Gebühren verzichten.

Herr Schütte schlägt vor, grundsätzlich die EUCOR-Bibliotheken wie zum Inland gehörig zu behandeln, d.h. Strasbourg als Teil der Region Südwest.

Herr Baudin weist darauf hin, daß mit der Ausbreitung internationaler elektronischer Informationssysteme wie des WWW Schleusen geöffnet würden. Die Bibliotheken, die über solche Systeme ihre Bestände nachweisen, werden besonders belastet. Als einfache Lösung schlägt er die Präsenzbenutzung (z.B. eines Freiburger Studierenden oder Wissenschaftlers in der B.N.U.) vor, für deren Erleichterung im übrigen ein empfehlendes Schreiben des Professors/der Professorin hilfreich sein dürfte.

Die nächste Sitzung findet am 9. Mai 1995 in Strasbourg (Université Robert Schuman) statt.

W. Sühl-Strohmenger, Protokoll
B. Schubel, Vorsitz



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