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Vitrinenausstellung
2. Obergeschoss



Von künstlicher Machination
mancherley Wasserkünsten

Oder : Die Mühle - eine geniale Erfindung


Mühle - Kirnbachtal - JockelehofDie Technik des Mühlenbaus, insbesondere die des Baus von Wassermühlen, war bereits in der Antike bekannt, um Arbeiten in unterschiedlichsten Bereichen zu ermöglichen und zu erleichtern. Mit der Verbreitung des Mühlbaus erfolgte über die Jahrhunderte hinweg zugleich immer wieder auch eine Diversifizierung und Verfeinerung der Mühlentechnik. Vermittelt und verbreitet wurden die Kenntnisse über verschiedene Konstruktionstypen dabei auch über schriftliche Dokumente, beispielsweise als Teile von Architekturtraktaten. So berücksichtigte bereits Vitruv in seinen Büchern zur Architektur den Mühlenbau. Im deutschsprachigen Raum fanden dann seit der Erfindung des Buchdrucks bis ins ausgehende 18. Jahrhundert hinein Anleitungen zum Mühlenbau sowohl als eigenständige Publikationen als auch als Teile von umfassenden Architektur- oder Technikbüchern weite Verbreitung und sind heute für uns u. a. sehr wertvolle Quellen der Technik- und Sozialgeschichte. Denn inzwischen sind viele Mühlen des vorindustriellen Zeitalters als Bauwerke mit vollständiger Technik nicht mehr erhalten.

Dies gilt durchaus auch für die Mühlen des Schwarzwalds, auch wenn etliche noch als Baudenkmäler bestehen oder privat gepflegt werden. Den Niedergang der klassischen Schwarzwaldmühle seit der Mitte des 20. Jahrhunderts vor Augen, entschloß sich daher der Freiburger Lehrer Georg Stengel (1895-1974), auf seinen Wanderungen durch den Schwarzwald die noch erhaltenen Mühlen und Mahlwerke vor allem zeichnerisch zu dokumentieren. Seiner Enkelin Ulrike Nerlinger, Diplom-Bibliothekarin an der UB Freiburg, ist nicht nur zu verdanken, daß diese Zeugnisse regionaler Kultur erhalten und ausgewertet wurden und schließlich die Grundlage für eigene Studien und Veröffentlichungen zu den Schwarzwaldmühlen bildeten, sondern ihr ist auch die Möglichkeit zu verdanken, diese Bilddokumente jetzt in einer kleinen Auswahl in einer Vitrinenausstellung im 2.OG der UB zeigen zu können. Wir verbinden diese Gelegenheit zur Ausstellung zugleich mit einem ausschnitthaften Blick auf die Mühlenliteratur im Bestand der Historischen Sammlungen der UB, indem wir den Zeichnungen Georg Stengels Illustrationen zum Mühlenbau aus der ersten deutschsprachigen Vitruv-Ausgabe von 1575, sodann mit dem Bergwerck Buch von 1621 aus einer deutschen Ausgabe von G. Agricolas De re metallica und schließlich aus L. Chr. Sturms Mühlen Baukunst von 1718 gegenüberstellen.

Mahlstuhl einer Bauernmühle im Schwarzwald Fixenhofmühle , Unterprechtal Mühle des Schlauchbauernhofs

Die Ausstellung Von künstlicher Machination mancherley Wasserkünsten. Oder : Die Mühle - eine geniale Erfindung löst die Ausstellung Vogelwelten ab und wird ab Anfang Oktober 2001 in der Vitrine im 2. OG der UB Freiburg zu sehen sein.

(Angela Karasch)


... eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Freiburg




Als Postscriptum noch ein kleiner Tip für Freizeit und Wochenende:
Mit Ulrike Nerlinger: Das Rad dreht sich wieder, Straßburg 1997 lassen sich Ausflüge zu den Mühlen im Schwarzwald informativ und anregend zugleich gestalten. Der Band mit Abbildungen, Karten und vielen praktischen Hinweisen ist nicht nur im Bestand der UB Freiburg unter den Signaturen FZ 77/132 und TM 97/2289,a vorhanden sondern kann auch zu einem Preis von € 7,50 direkt über die Autorin erworben werden. Neben der deutschen gibt es auch eine französische Ausgabe. Weitere Informationen über: nerling@ub.uni-freiburg.de
(Kar)

Ulrike Nerlinger: Die Mühle - eine geniale Erfindung.
Kurzer Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Mühlen.

 


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Letzte Änderung: 22.03.2002