Informieren Sie sich kurz und kompakt über interessante Themen rund um das wissenschaftliche Arbeiten. Wir bieten Ihnen immer mittwochs um 13 Uhr in der Mittagspause 15-minütige Wissenshäppchen bei einer Tasse Kaffee.
Im Anschluss an jede Coffee Lecture gibt’s natürlich die Gelegenheit zur persönlichen Beratung!
Die wohl folgenreichste technologische Entwicklung der letzten Jahre ist der rasante Aufstieg großer Sprachmodelle. Der Lobgesang auf LLMs ist kaum noch aufzuhalten – oder treffender: auszuhalten?
Beinahe täglich werden neue Modelle mit angeblich noch besseren Fähigkeiten angekündigt. Dieser Hype hat sich in kürzester Zeit tief in den Alltag eingeschrieben: Falschaussagen oder gezielte Desinformation werden als „Halluzinationen“ einer künstlicher "Intelligenz" verharmlost, während das bloße Wiederkäuen hegemonialer Diskurse als kreativer Akt gefeiert wird. Parallel dazu treten selbsternannte Prompt-Ingenieure auf den Plan, die der Welt erklären, wie man LLMs besonders „effizient“ nutzen könne.
Der immense Energieverbrauch dieser Systeme wird zwar pflichtbewusst in KI-Schulungen erwähnt, doch LLMs sind auch eine ernstzunehmende Bedrohung für Open Science und das freie Internet. Auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Folgen der Auslagerung wissenschaftlicher Denk- und Schreibprozesse an stochastische Next-Token-Vorhersagen müsste viel intensiver geführt werden!
Diese Coffee Lecture möchte ich deshalb als Einladung zu einem pointierten Widerspruch verstehen – als Plädoyer gegen den unreflektierten Einsatz von LLMs und für eine kritische, informierte Auseinandersetzung.
In dieser Coffee Lecture zeigen wir Ihnen, welche datenschutzkonformen Zugänge zu KI-Tools die Universität Freiburg ermöglicht. Hier erfahren Sie, wie Large Language-Modelle (LLMs) über HAWKI oder über die Lernplattform ILIAS angesteuert werden können und welche interessanten Möglichkeiten der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sich daraus für Studierende und Lehrende ergeben.
Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen ist eines der zentralen Themen unserer Gegenwart und unserer Zukunft. Doch auch in der Geschichte spielte die Wiederverwendung von natürlichen oder von Menschen hergestellten oder bearbeiteten Materialien eine wichtige Rolle.
Die Kulturgeschichte der Schriftlichkeit und der Bibliotheken erweist sich hierbei als spannendes Forschungsfeld für die Frage, wie wertvolle Beschreibstoffe, insbesondere Pergament aus Tierhaut oder robustes Papier aus Lumpen, alten Büchern mit Texten, die nicht mehr gelesen wurden, entnommen und in neuen Büchern als Werk- und Reparaturmaterial wiederverwendet wurden.
Bibliotheken mit historischen Sammlungen wie die Universitätsbibliothek Freiburg haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, insbesondere die Einbände ihrer Schriftdokumente aus Mittelalter und Früher Neuzeit systematisch zu untersuchen. Bibliothekare legen als „Archäologen der Bücher“ aus Einbänden Fragmente frei, die Texte überliefern können, die nirgends sonst überliefert sind und aus dem kulturellen Gedächtnis der Menschen verschwunden sind. Für die Wissenschaften sind diese Funde von unschätzbarem Wert.
Die neue Disziplin der „Fragmentologie“ hat sich zum Ziel gesetzt, aus den bucharchäologischen Funden in Bibliotheken – auch mit Einsatz digitaler Technologien – verlorene Texte zu rekonstruieren.