Die „Sammlung von Rom“

Der zuletzt in Freiburg wohnhafte Übersetzer und Privatgelehrte Moriz von Rom (1905–2000) hat im Lauf seines Lebens eine umfangreiche und kostbare Bibliothek mit Druckwerken des 16. bis 20. Jahrhunderts und mit Autographen überwiegend des 18. und 19. Jahrhunderts zusammengetragen.

Die rund 2.000 Titel umfassende Büchersammlung konzentriert sich auf Literatur zu Frankreich, vor allem auf Literatur zur französischen Geschichte, Literatur und Kultur vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Darüber hinaus finden auch andere Themen Berücksichtigung, soweit sie in französischer Sprache erschienen sind. Einer der internen Schwerpunkte der Sammlung liegt bei Literatur zur französischen Geschichte des ausgehenden 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, somit auch zum Zeitalter Napoleons. Da Bücher- und Autographensammlung inhaltlich in engem Bezug stehen, konzentriert sich der Autographenbestand hier entsprechend auf Briefe und Dokumente aus französischem Adel und Militär. Die Sammlung von insgesamt über 200 Autographen hat Moriz von Rom leicht angereichert um kleine Notizen zu ihrem Erwerb, um Rechnungen und um Zeitungsausschnitte, Photokopien und kurze biographische Anmerkungen zu den einzelnen Personen.

Diese Bibliothek, die Moriz von Rom als sein Lebenswerk betrachtete, übertrug er 1995 in einem notariellen Schenkungsvertrag der Universität Freiburg für die Universitätsbibliothek. Der Eigentumsübergang sollte nach seinem Tod erfolgen. Dafür wurde von Rom noch zu seinen Lebzeiten von der Universität geehrt durch Eintragung auf der großen Stiftertafel im Kollegiengebäude I.

Für die Aufstellung seiner Sammlung ließ Moriz von Rom noch zu seinen Lebzeiten eigene Bücherschränke in der Universitätsbibliothek anfertigen. Glastüren in den Bücherschränken geben die Sicht frei auf die Drucke, die vielfach noch mit Ledereinbänden ihrer Zeit ausgestattet sind. Eine eingepasste Vitrine erlaubt die exemplarische Ausstellung von Autographen. Inzwischen hat die Sammlung von Rom hier ihren Platz eingenommen. Die einzelnen Bände sind mit dem Exlibris Moriz von Roms gekennzeichnet. Eigenständige Verzeichnisse geben schon jetzt Auskunft über die Zusammensetzung der Sammlung. Darüber hinaus werden die Bücher und Autographen aber nach und nach auch einzeln in Katalogen und Spezialdatenbanken erschlossen. Die Benutzung der Sammlung ist bestimmungsgemäß nur unter Aufsicht möglich.

Die mit der Sammlung von Rom in die Universitätsbibliothek gelangten Bücher und Autographen ergänzen den historischen Bestand der Universitätsbibliothek Freiburg in herausragender Weise und erweitern als historische und auf Frankreich bezogene Dokumente in bedeutenden Teilen das Angebot zu Schwerpunkten in Forschung und Lehre an der Universität Freiburg. Darüber hinaus stellt die Sammlung auch als solche in ihrer Geschlossenheit ein überaus interessantes und in dieser Form zunehmend seltener werdendes Studienobjekt zum privaten Sammlungs- und Leseverhalten im 20. Jahrhundert, zu privater Forschung und Rezeption historischer Ereignisse dar.

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