Das Werk kann durchaus als frühes Beispiel der bildlichen Inventarisation und Dokumentation von Architekturen und Ausstattungen interpretiert werden und besitzt heute Quellenwert nicht nur für manche Fragestellungen der Denkmalpflege, sondern auch für die Freiburger Stadt- und Universitätsgeschichte. Neben den zahlreichen Detailstudien zu Gegenständen des Münsterinnenraumes (so beispielsweise zu den Figuren der Stadtpatrone, den Wappen der Zünfte aus den Glasfenstern, zu den Altären und Epitaphen in den Chorkapellen einschließlich der Universitätskapelle) sind es auch eine Freiburgansicht und ein Schau des Münsterplatzes, die diese Handschrift bei Kirchen- und Kunsthistorikern wie Lokalforschern gleichermaßen beliebt machen.
Um das Werk vor den schädlichen Auswirkungen stetem Gebrauchs zu schützen, wurde zunächst ein Farbdiafilm angefertigt, der den Benutzern zur Verfügung steht. Häufigkeit und Intensität der Nachfrage haben aber die Universitätsbibliothek bewogen, die Handschrift Geissingers zusätzlich auch zu digitalisieren und im Internet zu publizieren, um sie somit einem noch breiteren Nutzerkreis in komfortabler Weise darzubieten. Die Farbdigitalisate sind über das Internet abrufbar.
Die abendländischen neuzeitlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau / beschrieben von Winfried HAGENMAIER. Freiburg i. Br. : Universitätsbibliothek Freiburg, 1996 (Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung ; 5), S. 89