Sachkatalogisierung im Katalog plus

Der folgende Text will nur die Sacherschließungskomponente im Katalog plus erläutern. Für eine allgemeine Einführung vgl. die sonstige Hilfen.

Im Katalog plus werden die verzeichneten Titel sachlich mit Hilfe des Regelwerks RSWK (Regeln für den Schlagwortkatalog) erschlossen. Es handelt sich - wie der Name sagt - um eine verbale, nichtsystematische Erschließung mittels Schlagwörtern. Um diese Erschließungsform bei der Recherche richtig anzuwenden sind einige Grundinformationen nötig.

Die "Regeln für den Schlagwortkatalog" (RSWK) - Grundinformationen

"Bildungswortschatz"

Die RSWK verwenden grundsätzlich einen "Bildungswortschatz", wie er in der neusten Enzyklopädie (derzeit der Brockhaus von 1996 ff.) verwendet wird. Danach werden die Schlagwörter angesetzt. Das hat die Folge, daß der allgemeine und nicht der Fachwortschatz bei der Recherche zugrundegelegt wird, was insbesondere für die fachfremde Suche sinnvoll ist. In den meisten Fällen (etwa biologische Termini) wird die Problematik allerdings durch Verweisungen aufgefangen, so daß sie für die konkrete Suche im elektronischen Katalog keine Rolle spielt. Für die speziellere Begrifflichkeit, die nicht mit diesem Prinzip abgedeckt werden kann, werden ohnehin fachliche Terminologien zugrundegelegt, wie sie etwa die großen Fachenzyklopädien anwenden.

Schlagwortarten

In den RSWK werden folgende Schlagwortarten verwendet, die durch Indikatoren in Form von Kleinbuchstaben bezeichnet werden. Da diese zum Teil in der Anzeige auftauchen und zum Teil auch für die Recherche von Bedeutung sein können, sind sie hier mitangeführt:

p. Personenschlagwörter
g. Geographische, ethnographische Schlagwörter
s. Sachschlagwörter
z. Zeitschlagwörter
f. Formschlagwörter

Enges Schlagwort - Schlagwortkette

Ein Sachverhalt wird durch das zutreffende "enge", d.h. genau diesen Sachverhalt betreffende Schlagwort ausgedrückt.

  • Beispiel:

    Arianismus

    [NB Sie können die Beispiele testen, wenn Sie den Katalog plus anwählen und im Expertenmodus CT=Arianismus eingeben oder die Eingabezeile "Schlagwort" aufblättern und das gesuchte Wort dort eingeben.] Läßt sich der Sachverhalt nicht durch ein Schlagwort ausdrücken, so wird er durch eine Kette von mehreren Schlagwörtern bestimmt, die relativ komplex sein kann. 

  • Beispiel:

    Heidegger, Martin / Ontologie / Phänomenologie / Rezeption / Bultmann, Rudolf / Theologie

    Die Eingabe kann mit oder ohne Schrägstrich zwischen den Schlagwörtern erfolgen.

    In einer Kette können verschiedene Sach-, Personen- etc. -Schlagwörter oder alle genannten Schlagwortarten zusammen auftreten. Die Grundreihenfolge ist in diesem Fall: p.g.s.z.f.

    Zu den genannten hauptsächlichen Schlagwortarten kommen noch:

    c. geographisch angesetzte Körperschaften
    k. unter dem Namen angesetzte Körperschaften
    t. Sachtitel

    Letztere werden gegebenenfalls mit dem Verfassernamen zu einer immer nur in dieser festen Kombination vorkommenden Schlagwortkette verbunden.

  • Beispiel:

    Heidegger, Martin / Sein und Zeit

    Einige Besonderheiten der Schreibweise und Ansetzung

    Bei der Schreibweise von Schlagwörtern gibt es einige Besonderheiten, die bei der Recherche eine Rolle spielen können: kein "Fugen-n" und "Fugen-s"; römische "Neunerzahlen" werden als VIIII, nicht als IX angesetzt, damit die automatische Sortierung funktioniert. Schlagwörter werden im Singular angesetzt (Menschenrecht, nicht Menschenrechte), wobei es Ausnahmen gibt (Plurale tantum, biologische Gattungen [Vögel], Begriffe, die sonst uneindeutig würden, Personengruppen usw.).

    Homonyme werden mit einem Zusatz bezeichnet (z.B. gleichartige Namen, staatliche oder kirchliche Gebietskörperschaften etc.)

  • Beispiele:

    Freiburg <Breisgau>
    Freiburg <Breisgau, Diözese>
    Freiburg <Breisgau, Region>
    Freiburg <Üechtland>
    Freiburg <Üechtland, Diözese>

    Zeitangaben werden durch den Zusatz "Geschichte" eingeleitet. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Epochenbegriffe wie "Mittelalter" werden für zusammenfassende allgemeine Darstellungen zwar verwendet, als Zeitangabe sind sie aber normiert, in diesem Fall auf "Geschichte 500-1500". Wenn man sich diese Problematik bei der Suche klargemacht hat, ist es am besten, die Beschlagwortung eines Einzelfalls zu studieren und danach seine Recherche zu formulieren. Durch den derzeitigen technischen Stand der Darbietung der RSWK in den elektronischen Katalogen sind die intern im Regelwerk angelegten Möglichkeiten, diese Probleme durch Verweisungen abzufangen, leider nicht realisiert. Die weitergehende Möglichkeit, auch enthaltene Zeiträume mitrecherchierbar zu machen, ist ebenfalls noch nicht realisierbar.

  • Beispiel:

    Individuum / Geschichte 500-1500 / Kongreß / Köln <1994>

Die Darbietung im Katalog plus

Suche im Katalog plus

Die Suchmaske des Katalog plus erlaubt die Eingabe in vordefinierte Felder. Durch Anklicken der Pfeiltaste mit der linken Maustaste lässt sich jeweils ein Menü aufklappen, aus dem alternative Vorgaben – also zum Beispiel auch „Schlagwort“ – gewählt werden können. Die Eingabeform des Expertenmodus verlangt dagegen das Kürzel für die entsprechende Kategorie. Schlagwörter werden mit CT= gesucht.

  • Beispiel:

Eingabe im Schlagwortfeld:

Heidegger, Martin

entspricht im Expertenmodus:

CT=Heidegger, Martin

Eine Schlagwortkette kann zwar eingegeben werden, das System mischt aber ggf. die Schlagwörter aus mehreren Ketten zusammen, so dass unpräzise Auskünfte entstehen.

Ein Problem entsteht daraus im allgemeinen nur dort, wo ein Werk viele unterschiedliche Aspekte aufweist, die durch mehrere Schlagwortketten ausgedrückt werden mussten. Wenn Sie ein Beispiel dafür suchen, so können Sie folgendes Werk nachschlagen: Lehmann, Karl: Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten. Freiburg : Herder, 1993.

Einige einfache praktische Regeln für die Recherche:

  • Am präzisesten lassen sich Namen suchen (Personennamen aber auch sonstige Individualbenennungen).
  • Die Kombination von mehreren Schlagwörtern ergibt normalerweise ebenfalls präzise Ergebnisse. Probleme tauchen - wie schon gesagt - in den Fällen auf, in denen das System Schlagwörter aus mehreren Quellen querverbindet. Hier ist die intellektuelle Überprüfung unvermeidlich.
  • Die Verwendung des engen Schlagworts im Regelwerk bewirkt, dass übergeordnete Sachverhalte, die eventuell das Gesuchte mitenthalten, nicht angezeigt werden. Da die in der verwendeten Schlagwortnormdatei enthaltenen Oberbegriffe nicht mitverwendet werden können, ist hier eine mehrmalige Suche notwendig, da ein klassifikatorisches Element im Sacherschließungsmodus noch nicht vorliegt.
  • Eine besondere Tücke ist die derzeit unzulässige Verwendung von sogenannten „Stoppwörtern“ in der Schlagwortkategorie. So wird „Heidegger“ gefunden, „Heidegger, Martin“ desgleichen, „Heidegger Sein“ ebenfalls, „Heidegger Sein Zeit“ desgleichen, - aber nicht „Heidegger, Martin / Sein und Zeit“, obwohl dies die korrekte Ansetzung des Schlagwortes ist (der Schrägstrich spielt dabei keine Rolle; es ist das Stoppwort „und“, das zu einer Null-Treffer-Menge führt).
  • Das gezielte Suchen oder Ausschließen von Literaturformen erlauben Abrufzeichen. So kann – wie im Formular angegeben – durch Eingabe von tz=zd im Titelfeld ausschließlich nach Zeitschriften gesucht werden, durch tz=muno nach Musiknoten, tz=muto nach Musiktonträgern etc. Vgl. zu diesem das Problem der Sachrecherche übersteigenden Komplex die allgemeinen Einführungen in die Katalog-Recherche.
Universität Freiburg

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